Industrie Gewerbe Verkehr

Zusammenfassung

Die Stadt Wien hat vor Jahren ein neuartiges Konzept zur Müllbeseitigung entwickelt. Demnach soll ein Teil der Müllverwertung von Privatfirmen übernommen werden. Eine privatwirtschaftliche Gruppe (Rinter Rohstoff-Rückgewinnungs AG) erhielt einen langfristigen Vertrag. Das Konzept ging davon aus, den Müll nicht nur zu beseitigen, sondern die enthaltenen Abfallstoffe durch moderne technische Verfahren wiederaufzubereiten. Die daraus sich ergebenden Forderungen wirkten sich auch direkt auf die Gestaltung der Bauhülle aus. Eine möglichst stützenfreie Halle mit genügender Raumhöhe entsprach am ehesten der Vorstellung für ein nutzungsneutrales Gebäude. Als Bauform wurde von Beginn an eine Rundhalle mit zentralem Pylon angenommen. Die Zeltform ergibt ja zudem noch den Vorteil einer hervorragenden natürlichen Belüftung durch die Kaminwirkung.

Industriebauten müssen kaum je zwingend aus einem ganz bestimmten Material bestehen. Zwar werden Hallen für Lagergut mit aggressiven Eigenschaften — beispielsweise Salze — mit Vorteil aus Holz gebaut. Doch muß in erster Linie ein bestimmtes Raumprogramm und Raumvolumen für ein vorneherein genau festgelegtes Budget erstellt werden. Holztragwerke haben hier also vor allem dann Chancen, wenn der Preis stimmt. Außerdem ist natürlich die schnelle, trocken montierte und präzise Holzbauweise ein gewichtiger Vorteil. Bauten für den Verkehr werden seit Jahren fast selbstverständlich aus Stahlbeton oder als Eisenkonstruktionen erstellt. Nicht immer und überall aber haben diese modernen Baustoffe gehalten, was sie versprochen haben. Natürlich behauptet niemand im Ernst, derartige Bauwerke seien künftig durchweg aus Holz zu konstruieren. Doch auf diesem Gebiet sind vielversprechende Entwicklungen im Gang, die nicht nur in der Fachwelt Beachtung verdienen.