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Die Mittel der Veranschaulichung

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Das innere Auge
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Zusammenfassung

Die ersten großen Fortschritte in der Vermittlung visueller Information wurden in der Renaissance gemacht. Eine Reihe grundlegender Erfindungen, zu denen Buchdruck, Zentralperspektive und darstellende Geometrie gehören, ermöglichten es, eine Idee, die ein Mensch im Sinn hatte, durch materielle Mittel — Abbildungen — anderen Menschen über Raum und Zeit hinweg genauer zu vermitteln.

Der Werkzeugmacher wünscht sich keine Beschreibung des Objekts, das er herstellen soll, sondern eine sorgfältige Abbildung ... Ohne Bilder könnte es einen Großteil unserer hochentwickelten Technik nicht geben. Ohne sie hätten wir weder die dazu nötigen Werkzeuge noch die Daten, über die wir nachdenken.

William M. Ivins, Jr., 19531

Wir dürfen auch nicht vergessen, daß die Erfindung dies er Methode der genauen Darstellung von Wirklichkeit, die das Werk der großen Künstler des fünfzehnten Jahrhunderts war, für die beschreibenden Wissenschaften dieselbe Bedeutung hat ... wie die Erfindung des Fernrohrs oder des Mikroskops im siebzehnten Jahrhundert.

Paolo Rossi, 19622

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Anmerkungen zum Text

  1. William M. Ivins, Jr., Prints and Visual Communications (Cambridge, Mass., 1953, 1969), S. 160. In seinem Buch On the Rationalization of Sight (New York, 1975) bemerkt Ivins:«...Das Sehen ist heute zur wichtigsten Sinneswahrnehmung geworden; auf ihm beruht das systematische Nachdenken über die Natur. Naturwissenschaft und Technik haben rascher Fortschritte gemacht als die Fahigkeit des Menschen, sich Methoden auszudenken, durch die Erscheinungen, die sonst nur durch Berührung, Gehör, Geschmack und Geruch bekannt werden könnten, in den Bereich der sichtbaren Wahrnehmung und Messung gelangen und dadurch jener logischen Symbolisierung unterworfen werden können, ohne die vernünftiges Nachdenken und Analyse unmöglich sind.» (S. 13) Ivins sieht in der vernunftgemafien Erfassung des Sehens «das wichtigste Ereignis der Renaissance». Samuel Y. Edgerton, Jr., ein Architekturhistoriker, hat «harte Fakten» geliefert, die Ivins’ Einsicht belegen. Siehe Edgertons Aufsatze «Linear Perspective and the Western Mind: The Origins of Objective Representation in Art and Science», Cultures (UNESCO Press) 3, Nr. 3 (1976), S. 77–104, und «The Renaissance Altist as Quantifier», in The Perception of Pictures vol. I, hg. von M. A. Hazen (New York, 1980). Ivins weist eine für die meisten von uns überraschende symbiotische Beziehung zwischen der Zentralperspektive und der westlichen Naturwissenschaft nach.

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  11. Eine moderne Kamera zeichnet dasselbe Bild auf wie die camera obscura des sechzehnten Jahrhunderts; allerdings zeichnet der heutige Apparat das Bild automatisch auf, wahrend das Bild in der camera obscura manuell aufgezeichnet werden mu£te. Siehe Mary Sayer Hammond, The Camera Obscura: A Chapter in the Pre-History of Photography, Ph.D. Dissertation, Ohio State University, 1986.

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  12. Dürers viele, sorgfaltig vermessene Zeichnungen menschlicher Körper (gewöhnlich gibt er für jeden Körper mehr als 20 Mafiangaben) sollten die Fahigkeiten des Künstlers fördern, menschliche Gestalten genau zu zeichnen. Dürer zeigt hier, wie sich der Umritë eines beliebig gedrehten Kopfes von drei orthogonalen Ansichten aus genau konstruieren laEt.

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  31. Ein erfahrener Arbeiter mit demselben kulturellen Hintergrund wie der Entwerfer könnte offensichtliche Fehler in einer Kopie wohl korrigieren. Wenn jedoch die Kopie kopiert wird und so weiter, geht die ursprüngliche Absicht des Entwerfers vermutlich irgendwann völlig verloren. Samuel Y. Edgerton, Jr., weist nach, wie eine französische Zeichnung (Ramelli, 1588) von chinesischen Kopisten 1627 und 1726 vollstandig mi£verstanden wurde. Siehe seine Arbeit «The Renaissance Artist as Quantifier», in The Perception of Pictures, ed. M.A. Hazen (New York, 1980). Quellen der Manuskriptzeichnungen: Francescos Originale: (Abbildung 4.23) British Museum, Codex 197 b21, folio 12 recto; (Abbildung 4.25) dasselbe Ms., Folio 30r; (Abbildung 4.27) dasselbe Ms., Folio 42 recto. Anonyme Sieneser Kopisten: (Abbildung 4.24) Biblioteca Nazionale, Florenz, Codex Maglia bechiano, II.III.314 (7646), Folio 42 recto; (Abbildungen 4.26 und 4.28) dasselbe Ms., Folio 9 recto. Gustina Scaglia war so freundlich, diese für mich aufzufinden und einige der Photographien zur Verfügung zu stellen. Das von dem kopierten Kran hochgehobene Objekt ist ein Saulenkapitell, das ebenfalls vom Kopisten verzerrt wurde. Die obere (sichtbare) Flache und die Unterflache des Zylinders sollten parallel erscheinen.

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Ferguson, E.S. (1993). Die Mittel der Veranschaulichung. In: Das innere Auge. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6235-6_4

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