Zusammenfassung
Der große Mathematiker und Physiker Weyl hat die «der Natur innewohnende» Asymmetrie — die er doch immer als Möglichkeit gedacht und tiefer Untersuchungen für wert befunden hatte — nicht mehr als Tatsache zur Kenntnis nehmen können. Er starb im Dezember 1955, knapp ein halbes Jahr, bevor die seltsame Links-Rechts-Asymmetrie einer der Grundkräfte der atomaren Welt entdeckt worden ist. Zwei damals blutjunge Amerikaner chinesischer Abstammung, Tsung Dao Lee von der Columbia-Universität in New York und Chen Ning Yang vom Princeton Institute for Advanced Studies, zogen im Sommer 1956 aus den Beobachtungen beim Zerfall bestimmter Elementarteilchen den Schluß, der als «Sturz der Parität» in die Annalen der Physik einging. Sie folgerten, daß es in solchen Zerfallen und in anderen, verwandten Prozessen, wie zum Beispiel den radioaktiven β-Umwandlungen leichter Atomkerne, nicht mehr spiegelungssymmetrisch zugeht, daß also die «Parität» (nämlich diejenige zwischen links und rechts) verletzt ist. Dies rührt gewiß an die Fundamente der Physik und an die Grundvorstellungen, die wir uns von der Natur gebildet haben. Eine eingehendere Betrachtung des Effektes ist daher geboten.
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Ausgewählte Literatur
H. Weyl: Symmetrie, Birkhäuser, Basel, 2. Aufl. 1981.
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Rein, D. (1993). Naturgesetze im Spiegel betrachtet. In: Die wunderbare Händigkeit der Moleküle. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6213-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6213-4_4
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6214-1
Online ISBN: 978-3-0348-6213-4
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