Zusammenfassung
Während des Dinosaurierzeitalters unterschieden sich nicht nur Fauna und Flora von den heutigen Verhältnissen, auch das physische Gesicht der Erde sah anders aus, als wir es kennen. Die Kontinente befanden sich nicht an ihren heutigen Positionen; wo jetzt trockenes Binnenland ist, erstreckten sich gewaltige Binnenmeere, und viele Bereiche des damaligen Festlandes sind heute überflutet. Im Mesozoikum sahen jeder Fluß und jeder See gänzlich anders aus; Gebirgszüge, Küstenlinien und Klimazonen verliefen ebenfalls anders, ja vielfach änderten sie sich sogar konstant während der folgenden geologischen Epochen. Daher müssen wir uns die Welt der Dinosaurier vor einer völlig fremdartigen Kulisse vorstellen.
Lokale und regionale Landschaftszüge übten generell einen starken Einfluß auf die dort lebenden Dinosaurierpopulationen aus.
Giuseppe Leonardi, «Dinosaur Tracks and Traces» (1989)
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Anmerkungen zu Kapitel 10
Lockley, M.G. (1986): The Paleobiological and Paleoenvironmental Importance of Dinosaur Footprints. Palaios, 1, 37–47.
Die Geologen verwenden magnetische Untersuchungsmethoden, um den Verlauf der Plattenbewegungen zu bestimmen. Dabei berechnen sie die jeweiligen Positionen der einzelnen Kontinente relativ zu Nord- und Südpol, die sich im Laufe der Erdgeschichte mehrfach verlagert haben.
In der griechischen Sage war Tethys die Gemahlin des Meergottes Okeanos. In der Biologie ist Tethys die namengebende Gattung einer Familie mariner Schnecken, welche zu den Nacktkiemern gerechnet werden.
Viele Wesen und Lebensgemeinschaften kommen seit Oberkarbon und Perm durchgehend - auch während Trias und Unterem Jura - als Kosmopoliten vor, sind also sehr weitreichend oder sogar beinahe global verbreitet.
Während der ganzen 100 Millionen Jahre (also vom Oberkarbon bis zum Unteren Jura) hielten sich die säugerähnlichen Tiere wohl nicht nur in der Wüste auf, jedoch bilden sie charakteristische Fossilien der Wüstenablagerungen aus jener Zeit. Offenbar konnten sie in diesen Gebieten überleben, nachdem sie andernorts verschwunden waren oder ihre Zahl rückläufig geworden war.
Anfang der 60er Jahre fand man auf Spitzbergen Dinosaurierspuren, die wohl von Igua- nodontiden stammen. Dieses nördlich des Polarkreises liegende Gebiet befand sich auch während der Kreide im hohen Norden. Lapparent, A. F. de (1962): Footprints of Dinosaurs in the Lower Cretaceous ofVestspitzbergen-Svalbard. Arbok, Norsk Polarinstitutt, 1960, 14–21.
Der Grundwasserspiegel bildet sozusagen die Obergrenze des wassergesättigten Erdbodens.
Unter «Bioturbation» versteht man störende, umwälzende Einflüsse von Lebewesen auf das Erdreich. Meistens meint man damit Grab- und Wühltätigkeiten, aber auch das Aufwühlen und Zerstampfen der obersten Bodenschichten durch Wirbeltiere fallen unter diesen Begriff.
Der Begriff «Dinoturbation» wurde 1980 durch mehrere Paläontologen geprägt. Dodson, P., Behrensmeyer, A.K., Bakker, R.T. und McIntosh,J.S. (1980): Taphonomy and Paleoecology of the Dinosaur Beds of the Jurassic Morrison Formation. Paleobiology, 6, 208–232.
Die Sedimentationszyklen, die während Trias und Jura in diesem Gebiet stattfanden, wurden sehr genau untersucht. Dabei fand man, daß fossile Spuren in bestimmten, regelmäßig voraussagbaren Schichten wiederkehrten. Olsen, P.E. (1986): A 40-Million Year Lake Record ofEarly Mesozoic Orbital ClimaticForcing. Science, 234, 842–848.
Diese Untersuchung behandelt hervorragend das Thema, welchen Einfluß Großtiere auf rezente und fossile Sedimente ausüben. Laporte, L. und Behrensmeyer, A.K. (1980): Tracks and Substrate Reworking by Terrestrial Vertebrates in Quaternary Sediments of Kenya. Journal of Sedimentary Petrology, 50, 1337–1346.
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Die Paläogeographie, zu deutsch «ältere Geographie», bildet einen etablierten Bestandteil der Geowissenschaften.
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McAllister berichtet von Spuren schwimmender Ornithischier, die aus Kreidesedimenten in Kansas stammen. Andere Forscher halten diese jedoch für Krokodilspuren. McAllister, J.A. (1989): Dakota Formation Tracks Kansas: Implications for the Recognition ofTetrapod Sub- aqueous Traces. Aus Gillette, D.D. und Lockley, M.G. (Hrsg.): Dinosaur Tracks and Traces. New York, Cambridge University Press, 343–348.
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Edwin Colbert berechnete als einer der ersten Paläontologen das Gewicht von Dinosauriern; später widmeten sich dann auch R. McNeill Alexander und andere Forscher dieser Thematik. Colbert, E.H. (1962): The Weights of Dinosaurs. American Museum Noviates, Nr. 2076, 1–16.
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Lockley, M. (1993). Dinosaurierspuren und die Landschaft im Mesozoikum. In: Auf den Spuren der Dinosaurier. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6205-9_11
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