Zusammenfassung
Stephen Hawking hielt seine berühmte Vorlesung «Ist das Ende der theoretischen Physik in Sicht?»1 1979 während seiner Einführung auf den Lukasianischen Lehrstuhl für Mathematik an der Cambridge University, eine Position, die vor ihm schon Isaak Newton und in neuerer Zeit Paul Dirac innehatten. Newton schuf das moderne mathematische Rüstzeug der Physik, und Dirac führte einen eleganten, axiomatischen Stil in die Quantenmechanik ein, der darauf abzielte, physikalische Resultate aus fundamentalen Prinzipien abzuleiten — in Diracs Fall war es die Voraussage der Antimaterie. Hawking erhielt den Lukasianischen Lehrstuhl mit 37 Jahren; seinen Ruf als mathematischer Physiker verdankt er einer Reihe überzeugender und weitreichender Beweise im Rahmen der klassischen Relativitätstheorie. Zusammen mit dem Oxforder Mathematiker Roger Penrose hatte er bewiesen, daß unser Universum aus einer «Singularität», mathematisch ein Punkt unendlicher Dichte, hervorgegangen sein mußte. Hinweise auf eine solche Singularität zu Beginn des Universums hatte es in der einen oder anderen Form seit den 20er Jahren gegeben, als man die Allgemeine Relativitätstheorie zum ersten Mal bei Modellen des expandierenden Universums einsetzte, doch man war sich nie sicher, ob diese Singularität unvermeidlich oder die Folge vereinfachender Annahmen war, die in das Modell einflössen. Eine Zeitlang hatte man gehofft, komplexere mathematische Universen kämen ohne diese Singularität aus, doch Hawking und Penrose bewiesen allein mit Hilfe der Allgemeinen Relativitätstheorie und einiger grundsätzlicher und leicht beweisbarer Aussagen über das heutige Universum, daß die Singularität unausweichlich war.
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Literatur
Supersymmetrie, Supergravitation und Superstrings sind so neu, daß es nur wenige populärwissenschaftliche Bücher darüber gibt. Superforce von Paul C.W. Davies (New York: Simon and Schuster, 1984) und Magische Symmetrie (Basel: Birkhäuser, 1990) beschreiben beide, Supersymmetrie und Supergravitation.
Über Superstrings ist ein sehr gut lesbarer Artikel «Superstrings» von Michael Green im Scientific American September 1986, erschienen (dt: «Superstrings», Spektrum der Wissenschaft November 1986); etwas mehr Fachwissen setzen
Artikel wie «The Superstrings: Theory of Everything or of Nothing?» von John Ellis in Nature vom 16. Oktober 1986, S. 595–597 und «Unification of Forces and Particles in Superstring Theories» von Michael B. Green in Nature vom 4. April 1984, S. 409^414 voraus. Eine sehr gute und verständlich verfaßte Einführung bietet Superstrings, hg. von P. Davies und J. Brown ( Basel: Birkhäuser, 1989 ).
Hawkings Vorlesung ist als Anhang in John Bosloughs Jenseits des Ereignishori zontes. Stephen Hawking’s Universum (Reinbek: Rowohlt, 1985) erschienen.
Daniel Z. Freedman und Peter van Nieuwenhuizen: Scientific American, Februar 1978, S. 126.
Siehe beispielsweise den Artikel «The Quest for a Theorie of Everything Hits Some Snags» von Faye Flam, Science 12. Juni 1992, S. 1518–1519.
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Lindley, D. (1994). Marsch der Superlative. In: Das Ende der Physik. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6193-9_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6193-9_9
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6194-6
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