Zusammenfassung
Der Kontrollraum des Protonenbeschleunigers im Fermi National Accelerator Laboratory am Rande von Chicago, dort, wo die Vorstädte in offenes Land übergehen, sieht wie eine verkleinerte Ausgabe des Kontrollzentrums für einen Raketenstart aus. In einem leicht abgedunkelten Raum sitzen Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler vor halbkreisförmig angeordneten Fernsehmonitoren und Tastaturen. Einige hundert Meter entfernt und etwa sieben Meter unter der Erde kreisen Protonen und Antiprotonen (Teilchen, die Protonen in jeder Beziehung entsprechen, doch mit einer negativen statt einer positiven Ladung) mit entgegengesetztem Umlaufsinn. Von magnetischen Feldern gelenkt und dann und wann von Radiowellenpulsen angetrieben, laufen diese Teilchen durch ein Edelstahlrohr von einigen Zentimetern Durchmesser. Das enge Rohr bildet einen riesigen Kreis von einem Kilometer Durchmesser — die Planer liebten runde Zahlen — und einem Umfang von sechseinviertel Kilometern. Die Bewegung der Partikel im Ring und das Funktionieren der Elektromagneten, der Kühlaggregate und der Vakuumpumpen, die den Beschleuniger funktionsfähig halten, werden auf den Bildschirmen im Kontrollraum angezeigt. Von dort aus justiert das Bedienungspersonal des Beschleunigers die magnetischen Felder, die die Teilchen in ihrer Spur halten, und stellt sicher, daß sie im evakuierten Ring kreisen, ohne miteinander zu kollidieren oder gegen die Wände der Röhre zu stoßen, während sie bei jedem Umlauf an Energie gewinnen.
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Literatur
Einen detaillierten und gut lesbaren Bericht über die Entwicklung der Teilchenphysik, von den Anfängen der Quantenphysik bis zur elektroschwachen Vereinheitlichung, findet man in The Second Creation von Robert C. Crease und Charles C. Mann (New York: Macmillan, 1986) ferner in Spurensuche im Teilchenzoo von Frank Close, Michael Marten und Christine Sutton (Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 1990). Inward Bound von Abraham Pais (Oxford University Press, 1985) geht tiefer, ist aber deutlich fachbezogener und betont sehr das Wachstum des Gesamtkonzepts. Ebenfalls lesenswert in diesem Zusammenhang sind The Tenth Dimension von Jeremy Bernstein (New York: McGraw Hill, 1989) und die letzten Kapitel von Die großen Physiker und ihre Entdeckungen, Bd. II, von Emilio Segre ( München: Piper, 1990 ).
Werner Heisenberg: Physik und Philosophie ( Stuttgart: Hirzel Verlag, 1959 ), S. 56–58.
Crease und Mann: The Second Creation, S. 169.
Ibid, S. 305–307.
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Lindley, D. (1994). Botaniker im Teilchenzoo. In: Das Ende der Physik. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6193-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6193-9_5
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