Zusammenfassung
Nachdem Albert Einstein seine Spezielle Relativitätstheorie formuliert hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit einem größeren Problem zu. Die Grundregel der Speziellen Relativitätstheorie besagt, daß sich kein physikalischer Einfluß schneller als das Licht bewegen kann. In der klassischen Physik wurde diese Regel jedoch durchbrochen, so zum Beispiel in Newtons Theorie der Gravitation, die umgekehrt quadratisch vom Abstand zwischen den sich anziehenden Massen abhängt. Newtons Gravitation wirkte scheinbar sofort. Nach Newton existierte zwischen Sonne und Erde eine bestimmte Kraft, und damit hatte es sich. Wenn die Sonne plötzlich verschwände, würde ihre Schwerkraft ebenso plötzlich verschwinden, selbst wenn das Licht der Sonne unsere Augen noch weitere rund acht Minuten lang treffen würde, denn so lange braucht das Licht von der Sonne bis zur Erde. Licht benötigt eine gewisse Zeit, um diese Entfernung zu überbrücken, doch die Newtonsche Gravitation konnte augenblicklich über jede beliebige Distanz hinweg auftauchen oder verschwinden. Ein scharfsinniger Physiker hätte damit im Widerspruch zur Grundregel der Relativitätstheorie eine absolut verzögerungsfreie Kommunikation entwickeln können: Er brauchte nur an einen Ort eine Masse zu setzen, die vor- und zurückbewegt werden konnte, und in einiger Entfernung eine empfindliche Balkenwaage aufzustellen, die die gravitative Anziehung der Masse spürte. Nach Newtons Theorie würde die Waage in exakt demselben Augenblick ansprechen, in dem die entfernte Masse bewegt wird, und ein Signal wäre verzögerungsfrei übermittelt worden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Der Einsatz des Hulse-Taylor-Doppelstern-Pulsars zur Überprüfung der Allgemeinen Relativitätstheorie ist von Clifford M. Will in Was Einstein Right? Putting General Relativity to the Test (New York: Basic Books, 1986) beschrieben worden. Will diskutiert auch andere Experimente, mit denen Einsteins Theorie getestet worden ist.
Quantum Profiles (Princeton, N.J.: University Press, 1991) von Jeremy Bernstein liefert ein liebenswürdiges Portrait von John Bell, der 1990 starb. Die wichtigsten von Beils Arbeiten über die Bedeutung der Quantentheorie ist in Speakable and Unspeakable in Quantum Mechanics (Cambridge: Cambridge University Press, 1987) zusammengefaßt.
David Böhm: Quantum r Theorie ( Englewood Cliffs, N.J.: Prentice-Hall, 1951 ).
John S. Bell: «On the Einstein-Rosen-Paradox», in Speakable and Unspeakable in Quantum Mechanics S. 14–21.
John C. Polkinghorne: The Quantum World (Princeton, N.J.: Princeton University Press, 1984); dort besonders die Diskussion in Kapitel 8.
Zitiert von Jeremy Bernstein in Quantum Profiles, S. 137.
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Lindley, D. (1994). Der letzte Widerspruch. In: Das Ende der Physik. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6193-9_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6193-9_4
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6194-6
Online ISBN: 978-3-0348-6193-9
eBook Packages: Springer Book Archive