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Zusammenfassung

In den griechischen Städten Kleinasiens entstand im 6. Jahrhundert v.Chr. eine Form des abstrakten Denkens, die zur Quelle für die gesamte abendländische Wissenschaft werden sollte. Sowohl die Anfänge der Philosophie als auch die der deduktiven Wissenschaft haben sich im kleinasiatischen Milet entwickelt, einer mächtigen Handelsstadt, die Schnittpunkt zwischen Orient und Abendland und zugleich ein bedeutendes intellektuelles Zentrum war. Wenn man älteren Darstellungen folgt, könnte man glauben, daß das rationale Denken plötzlich dem Nichts entsprungen sei und daß die ionischen Philosophen einen Weg eröffnet haben, dem die Wissenschaft seither nicht umhin konnte zu folgen.1) Neuere Arbeiten, wie beispielsweise die von J.-P. Vernant und M. Détienne, auf die wir uns hier stützen, haben gezeigt, daß die ionische Philosophie einen mythischen und rituellen Ursprung hatte; sie hat sich erst nach und nach von Magie und Religion befreit. Die frühe griechische Wissenschaft stellte Fragen nach den Anfängen der Welt und versuchte, Antworten auf die Grundfrage menschlichen Denkens zu formulieren: Wie konnte unser Universum aus dem Chaos entstehen? Die ersten Versuche einer Antwort durch die Mileter übertrugen die Erklärungen, die die alten Mythologien für die wahrnehmbare Welt gegeben hatten, auf eine abstrakte Ebene.

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Literature

Leicht zugängliche Quellen:

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Werke, die uns besonders angeregt haben:

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© 1994 Springer Basel AG

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Peiffer, J., Dahan-Dalmedico, A. (1994). Ein Moment der Rationalität: Griechenland. In: Wege und Irrwege — Eine Geschichte der Mathematik. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6175-5_2

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  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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  • Online ISBN: 978-3-0348-6175-5

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