Zusammenfassung
Wer kennt nicht den Weg zwischen Aarberg und Bern, die Seufzerstraße aller ehrlichen Rosse, der Schrecken aller Fuhrleute, die es mit ihren Rossen ehrlich meinen, das Grauen aller Kutscher, die Handwerkern und Bürgern, welche alle drei Jahre mit sieben Kindern und einem Pferd eine Lustfahrt machen, ein Roß anvertrauen müssen! Wie das bergauf, bergab geht, vom Himmel in die Hölle und ds Konträri wieder, daß einem die Beine ordentlich stürm werden! Wer kennt aber nicht auch die Straße von Murten nach Bern, des Teufels Lätschenbrett, wo er die Seelen der Böte, der Wistenlacher, der Kutscher und besonders der Weinfuhrleute zu fangen sucht, wo er hinter jedem Baum eine Schildwache hat, die Peitschenhiebe und die Flüche zu notieren in des Teufels Notizenbuch! Wer weiß nicht, wie es da hinuntergeht, als ob man zu den Gegenfüßlern fahren wollte, und dann wieder hinauf, daß es einem im Gnick wehtut, wenn man den vor den Füßen laufenden Weg betrachten will! Auf einer dieser Straßen soll es nicht richtig sein; ich sage nicht, auf welcher. Es schadet nämlich nichts, wenn die Mordiofuhrleute, die Tierschinder, die Bürgersmannen, welche meinen, ein einspännig Chaischen sei eine Arche Noah, auf beiden Straßen sich in acht nehmen.
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Gotthelf, J. (1990). Der bekehrte Mordiofuhrmann. In: Charbon, R. (eds) Fundstücke der Schweizer Erzählkunst. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6167-0_14
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