Zusammenfassung
Schön war der Abend. Da saß an der Kirchenmauer Heinrich mit seinem Dortchen. Die Sonne sank hinter den blauen Berg, und vergoldete mit dem letzten Scheidestrahl die Wipfel der schattigen Obstbäume. Rötlicher Schimmer zitterte über den nahen See, und die Vögel sangen muntere Lieder. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche feierte die fröhliche Jugend des Dorfes den schönen Sonnabend mit ländlichen Spielen. Aber Heinrich und Dortchen nahmen keinen Teil an den mutwilligen Tändeleien. Sie saßen einsam an der efeuumrankten Mauer; denn Wehmut trübte ihre Seelen, und unbefriedigte Sehnsucht. Heinrich und Dortchen liebten sich schon lange, und ihr heißester Wunsch war, vereint zu leben. Doch beide waren arm, und eine kleine Wiese, Heinrichs einziges Vermögen, reichte nicht hin, beiden Unterhalt zu verschaffen.
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Hess, D. (1990). Die Kirschen. In: Charbon, R. (eds) Fundstücke der Schweizer Erzählkunst. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6167-0_1
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