Zusammenfassung
Trotz aller eindrücklichen Verdienste, die sich die klassische mathematische Physik erworben hat, ließ sie ganze Gebiete der Natur unberührt. Die Mathematik konnte die Bewegung eines Jupitermondes erklären, aber nicht die einer Flocke in einem Schneesturm. Sie konnte das Wachstum einer Seifenblase beschreiben, jedoch nicht das eines Baumes. Würde ein Mann vom Eiffelturm springen, könnte die Mathematik voraussagen, wann er am Boden aufschlägt, jedoch nicht erklären, warum er gesprungen ist. Und trotz aller Beweise, daß prinzipiell eine kleine Anzahl von Gesetzen die ganze Zukunft des Weltalls vorhersagt, lagen Begriffe wie der Druck eines Gases oder die Temperatur eines Haufens brennender Kohle weit außerhalb der Grenzen dessen, was aus den tatsächlich bekannten Gesetzen streng hergeleitet werden konnte.
Je größer der Mob wird und je offensichtlicher die Anarchie ist, desto perfekter wird seine Herrschaft. Das ist das oberste Gesetz der Unvernunft. Jedesmal, wenn eine große Stichprobe von chaotischen Elementen in Angriff genommen und der Größe nach geordnet wird, zeigt sich, daß eine unerwartete und schöne Form der Regelmäßigkeit die ganze Zeit latent vorhanden war. Die Spitzen der geordneten Reihe bilden eine fließende Kurve von unveränderlichen Verhältnissen; und wird ein Element an seinen Platz eingeordnet, findet es dort eine vorherbestimmte Nische, in die es genau hineinpaßt.
Francis Galton, Natural Inheritance
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
E. T. Bell: The Development of Mathematics, New York, McGraw-Hill 1945.
E. T. Bell: Men of Mathematics (2 Bde.), Harmondsworth, Penguin Books 1965.
Carl B. Boyer: A History of Mathematics, New York, John Wiley 1968.
Stillman Drake und I. E. Drabkin: Mechanics in Sixteenth-Century Italy, Madison, University of Wisconsin Press 1969.
Stillman Drake: The Role of Music in Galileo’s Experiments, Scientific American, Juni 1975, 98–104.
D. L. Hurd und J. J. Kipling: The Origins and Growth of Physical Science (2 Bde.), Harmondsworth, Penguin Books 1964.
Morris Kline: Mathematical Thought from Ancient to Modern Times, Oxford, Oxford University Press 1972.
Morris Kline: Mathematics in Western Culture, Harmondsworth, Penguin Books 1972.
Theodore M. Porter: The Rise of Statistical Thinking, Princeton, Princeton University Press 1986.
Stephen M. Stigler: The History of Statistics, Cambridge, Mass., Belknap Press 1986.
Richard S. Westfall: Never at Rest: a Biography of Isaac Newton, Cambridge, Cambridge University Press 1980.
Rights and permissions
Copyright information
© 1990 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Stewart, I. (1990). Die Fehlergesetze. In: Spielt Gott Roulette?. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6154-0_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6154-0_4
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6155-7
Online ISBN: 978-3-0348-6154-0
eBook Packages: Springer Book Archive