Zusammenfassung
Die Entdecker Afrikas glaubten noch bis zum letzten Jahrhundert, der Kontinent sei im wesentlichen mit dunklen Regenwäldern überwachsen. Was sich dem Seefahrer an der Westküste Afrikas zwischen 10° nördlicher und 10° südlicher Breite, von Sierra Leone bis zur Mündung des Kongo präsentierte, war vor allem geschlossener, scheinbar undurchdringlicher Tropenwald. Bis zum schmalen Meeresstrand standen die Bäume, dahinter verlor sich die Sicht bald in den feuchten Nebeldämpfen. Einzig zwischen Accra in Ghana und Cotonou im heutigen Benin wich der Wald und machte entlang einem Küstenstrich von 300 km Länge der Savanne Platz. Die Afrikafahrer früherer Jahrhunderte mußten aber auch hinter dieser Savannenlücke — heute bezeichnet man sie auch als Dahomey-Lücke — wieder den bedrohlichen Wald erwarten. Vom indischen Ozean her zeigte sich Afrika schließlich auch nicht anders. Feuchte Küsterrwälder ließen den Kontinent auch von Osten her als unpassierbaren Dschungel erscheinen. Selbst als Europäer im 19. Jahrhundert begannen, ins Innere des Kontinents vorzudringen, fanden sie den überlieferten Eindruck der durchgehenden Tropenwälder weitgehend bestätigt: Die meisten Expeditionen stießen auf Flüssen vor, in den Kontinent hinein. In diesen Breitengraden sind Fließgewässer aber bis weit in die Savannengebiete mit Galeriewäldern gesäumt. Es entstand der Eindruck, man bewege sich stetig durch großflächige, feuchte Tropenwälder, obwohl schon knapp hinter der Kulisse des Galeriewaldes sich die offene Savanne ausbreitete.
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Martin, C. (1989). Die Verbreitung der Regenwälder Westafrikas. In: Die Regenwälder Westafrikas. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6148-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6148-9_2
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6149-6
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