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Zusammenfassung

Für alle, die die Korrespondenz zwischen dem MIT und den Chemikern aus Utah in Nature vom 29. Juni verfolgt hatten, gab es wenig Zweifel daran, daß einige, wenn nicht alle Behauptungen über eine Fusion fehlerhaft waren. Über die elektronischen Netzwerke gab es den ganzen Frühling und Sommer hindurch eine Debatte unter dem Motto: «Es ist keine Fusion.» Obgleich es niemand gelungen war, die dramatischen Behauptungen über eine Erzeugung von Wärme und Fusionsprodukten zu bestätigen, die von der Universität von Utah verbreitet wurden, gab es doch Berichte aus verschiedenen Laboratorien, nach denen kleinere Ausbrüche von Neutronen beobachtet worden waren, die vielleicht auf eine «Mikrofusion» zurückzuführen waren. Die Vorstellung dabei war, daß die in dem Palladiumstab erzeugte Spannung zu Rissen geführt haben könnte und daß das intensive elektrische Feld in diesen Rissen die Deuteronen beschleunigt und einigen von ihnen einen genügend großen Impuls verhehen haben könnte, um bei einem Zusammenprall miteinander zu verschmelzen. Die höchsten Raten, die dabei zu erwarten waren, entsprachen etwa denen, die Jones bei seinen Experimenten erhalten hatte. Es handelte sich dabei auch nicht um ein wirklich neuartiges Phänomen — die Möglichkeit war schon in den 70er Jahren in der Sowjetunion diskutiert worden. Es ging also mehr um einen interessanten Nebenaspekt des Problems der Reagenzglasfusion, der ohne wirkliche Bedeutung für die folgenden grundlegenden Fragen war: Wenn Fleischmann und Pons bei ihren Wärmemessungen korrekt verfahren waren - und es gab ja in der Tat sporadische Berichte über geringe Mengen an Überschußwärme in der von ihnen gemessenen Größenordnung, speziell von der Hutchinson-Gruppe in Oak Ridge, deren Zelle ich damals im Mai als erste zu Gesicht bekommen hatte —, war der Grund für ihre Ergebnisse dann in Meßfehlern zu suchen, die bislang noch nicht berücksichtigt worden waren; lag er in irgendeinem unidentifizierten chemischen Effekt, oder war die Ursache ein Kernprozeß, speziell die Fusion von Deuterium, wie ursprünglich vorgeschlagen? Die Zeit wird lehren, welche von den beiden erstgenannten Erklärungen zutrifft, die Deuteriumfusion jedoch kann von der Wissenschaft bereits heute als Ursache ausgeschlossen werden.

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Literatur

  1. Diese «Wismutlinie» bei 2,20 MeV stellt eine Überlagerung zweier Linien bei 2,119 und 2,204 MeV dar.

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  2. Salamon et al. beobachteten vier Zellen nahezu kontinuierlich, davon war eine als «Nullzelle» bekannt, da sie eine Platin- und keine Palladiumkathode enthielt.

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© 1992 Springer Basel AG

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Close, F. (1992). «Es ist keine Fusion». In: Das heiße Rennen um die kalte Fusion. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6140-3_17

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