Ein Mensch für alle Jahreszeiten

Zusammenfassung

Hätte sich nicht die Umwelt klimabedingt verändert, so würden wir noch heute wie die Affen des Miozän auf den Bäumen hocken. Die erste Phase, in der sich die Nordhalbkugel abkühlte und Afrika zum Trockenland wurde, reichte aus, um unsere Vorfahren aus den Wäldern zu treiben und ihnen einen aufrechten Gang anzugewöhnen. Die daran anschließenden Klimaveränderungen, die ihnen ein Höchstmaß an Intelligenz abverlangten und unsere Vorfahren allmählich zu Menschen werden ließen, können jedoch nicht lapidar als globale Abkühlung abgetan werden, da sie wesentlich subtiler und komplexer verliefen. Diese Veränderungen verwandelten einen (wenn auch bereits aufrecht schreitenden) Menschenaffen in weniger als drei Millionen Jahren in die Gattung Homo sapiens — für einen Evolutionsvorgang war das atemberaubend schnell! Das alles geschah als Reaktion auf eine klimatische Situation, die in der langen Geschichte unseres Planeten nur sehr selten vorkommt, wenn nicht sogar einmalig ist. Jedoch bemerkte dieser intelligente Affe erst innerhalb der letzten Jahrhunderte, daß das Erdklima in der Neuzeit eine Reihe von starken Schwankungen durchmachte, die heute als Eiszeiten (Glazial) bekannt sind. Und auch erst in diesem Jahrhundert stellte man fest, daß diese Glazialperiode vor einigen Millionen Jahren einsetzte.