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Das Vierfarbenproblem

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Zusammenfassung

Im Jahre 1976 verkündeten Renneth Appel und Wolfgang Haken, zwei Mathematiker an der Universität von Illinois, daß sie ein hundert Jahre altes Problem, das mit der Färbung von Landkarten zusammenhing, gelöst hätten. Es sei ihnen gelungen, so sagten sie, die Vierfarbenvermutung zu beweisen. Dies war an sich bereits eine sensationelle Nachricht, denn das Vierfarbenproblem war nach der Fermatschen Vermutung (vgl. Rapitel 8) wahrscheinlich das berühmteste ungelöste Problem der gesamten Mathematik. Für die Mathematiker bestand der wahrlich dramatische Aspekt dieser Nachricht jedoch in der Art und Weise, wie der Beweis erzielt worden war. Umfangreiche und entscheidende Teile der Beweisführung wurden nämlich von einem Computer ausgeführt, wobei die für das Programm maßgeblichen Überlegungen ihrerseits ebenfalls auf computer-erzeugten Daten beruhten. Der erforderliche Rechenaufwand war so groß, daß kein Mathematiker je hoffen konnte, alle Schritte per Hand zu überprüfen. Damit hatte sich der Begriff eines «mathematischen Beweises» plötzlich von Grund auf gewandelt. Eine Befürchtung, die seit dem Aufkommen der ersten elektronischen Computer in den fünfziger Jahren bestanden hatte, war schließlich Wirklichkeit geworden: Der Computer hatte den Mathematiker bei einem Teil der Ronstruktion eines echten mathematischen Beweises abgelöst.

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Literaturhinweise

  • Eine gut lesbare und recht verständliche Darstellung der Lösung des Vierfarbenproblems findet sich in dem Artikel The Solution of the four-color-map problem von Kenneth Appel und Wolfgang Haken, der in der Zeitschrift Scientific American Vol. 237 (October 1977), p. 108–121 erschienen ist.

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  • Da dieser Beweis von einigen Kritikern als unzulänglich bemängelt wurde, veröffentlichten dieselben Autoren in der Zeitschrift The Mathematical Intelligencer, Vol. 8 (1986), p. 10–20 einen zweiten Artikel, in dem sie den Beweis nochmals darlegen. Der Titel des Artikels Thefour color proof suffices ist eine Anspielung auf den Sonderstempel, der 1972 von der Post in Illinois anläßlich der Lösung des Problems verwendet wurde und der stolz verkündet: «four colors suffice»; eine Aufschrift, die zweifellos all jene Uneingeweihten vor ein Rätsel stellen mußte, die zufällig einen solchen Brief erhielten.

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  • Eine ausführliche mathematische Darstellung des Problems wie auch der Lösung bietet The Four Colour Problem von Thomas L. Saaty und Paul C. Kainen (McGraw-Hill, 1977).

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  • Eine detaillierte Darstellung der Beiträge Heinrich Heeschs zum Vierfarbenproblem bietet Hans-Günther Bigalkes Biographie Heinrich Heesch (Birkhäuser Verlag, 1988).

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  • Eine sehr schöne und verständliche Beschreibung der Entwicklung der Graphentheorie im allgemeinen liefert Graph Theory 1736–1936 von N. Biggs, E. Lloyd und R. Wilson (Oxford University Press, 1976).

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© 1990 Springer Basel AG

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Devlin, K. (1990). Das Vierfarbenproblem. In: Sternstunden der Modernen Mathematik. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6119-9_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6119-9_7

  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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