Viel Lärm um Verknotung

Zusammenfassung

Bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts herrschte in Europa der allgemeine Glaube, daß magische Knoten einen Bräutigam behexen und die Vollziehung einer Hochzeit verhindern können. 1705 wurden in Schottland zwei Leute hingerichtet, weil sie neun magische Knoten dafür aufgewendet haben sollten, um die eheliche Wonne eines Mr. Spalding von Ashintilly zu stören. Knoten waren ein Symbol für Mysterium. Obgleich uns nicht Shakespeare unsere Kapitelüberschrift anvertraut hat, sagte er tatsächlich in der Zwölften Nacht:

• O Zeit! Du mußt dies entwirren, nicht ich;

• Für mich ist es zu schwer, einen Knoten zu lösen.

As Lubberkin once slept beneath a tree,

I twitch’d his dangling garter from his knee;

He wist not when the hempen string I drew.

Now mine I quickly doff of inkle blue;

Together fast I tye the garters twain,

And while I knit the knot repeat this strain,

Three times a true-love’s knot I tye secure,

Firm be the knot, firm may his love endure.

John Gay

Als Klein-Tolpatsch einst unter einem Baume schlief,

Zupfte ich sein herabbaumelndes Strumpfband von seinem Knie;

Er wußte es nicht, als ich die hänfene Schnur wegzog.

Jetzt nehme ich schnell das meinige aus blauem Leinengarn ab;

Schnell binde ich die beiden Strumpfbänder zusammen,

Und während ich den Knoten knüpfte, ziehe ich es wieder straff,

Dreimal knüpfe ich sicher einen Knoten wahrer Liebe,

Fest sei der Knoten, fest mag seine Liebe dauern.

John Gay

Much ado about knotting; ein Wortspiel zu Much ado about nothing — Viel Lärm um nichts (Anm. d. Hrsg.)