Zusammenfassung
Leo schloß sich einer Auswanderungstruppe an, mit der er aus dem Vaterlande hinaus befördert werden sollte. Die Leute begrüßten ihn freundlich, wie einen Bruder, jedes mit seinem Handwerkszeug und Habseligkeiten versehen, einige noch von Weinduft umnebelt und gezwungen lustig, die meisten von Herzen traurig, aber unter ihnen befand sich kein Glücklicher, es waren nur Angeworbene der Hoffnung, vom Unsterne mit Narben und Wunden Bezeichnete. Mit einer Familie zog da nebst dem Säugling auch die betagte Großmutter; auch sie hatte den Traum von bessern Tagen noch nicht aufgegeben. «Und habt Ihr denn, alte Mutter», frug sie ein Wirt, bei dem man sich auf der Fahrt erfrischte, «Eure Ansprüche an die Welt noch nicht so gemäßigt, daß sie Euch die Heimat gewähren konnte?» «Da hätt’ ich ganz darauf verzichten müssen», antwortete sie; «ach, ein Glücklicher verläßt sein Vaterland nicht!»
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Bruhin, C.A. (1991). Leo der Auswanderer 1863/64. In: Charbon, R. (eds) Fundstücke der Schweizer Erzählkunst. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6113-7_9
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