Zusammenfassung
Über das Konzept der Zukunftsfähigkeit herrscht Verwirrung. Sie widerspiegelt Interessenkonflikte, aber auch Angst und Unsicherheit. In diesem Kapitel versuchen wir, die Verwirrung zu klären. Zukunftsfähigkeit mag ein sperriges Wort sein, doch das Konzept ist einfach.1
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Literatur
Wieso das Wort „Zukunftsfähigkeit“? Als ein etwas umfassenderer Begriff als „su- stainable development” hat sich im englischen Sprachraum die Bezeichnung „su- stainability“ durchgesetzt. Auf deutsch wird dies mit „Nachhaltigkeit”, „Dauerhaftigkeit“ (franz. „durabilite”), „Tragfähigkeit“ oder „Zukunftsfahigkeit” übersetzt. „Zukunftsfähigkeit“ scheint uns der verständlichste Begriff zu sein, doch ist „Nachhaltigkeit” mittlerweile der geläufigste. Vergleichen Sie dazu auch den vom Wuppertal Institut für den BUND und Misereor vorbereiteten Bericht „Zukunftsfähiges Deutschland“, Birkhäuser Verlag, Basel, 1996, Seiten 24ff., oder Bernd Hamm und Ingo Neumanns Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie, Leske + Budrich, Opladen, 1996, Seiten 25–31.
Ausführlichere Berichte zu diesen Themen finden sich in den jährlichen „State of the World“ und „Vital Signs”, New York: W. W. Norton, Berichten des Worldwatch Institute, die auf deutsch unter dem Titel „Zur Lage der Welt“ erscheinen, oder im zweijährlichen World-Resources-Dokument des World Resources Institute, New York: Oxford University Press zusammen mit der UNEP, der UNDP und der Weltbank; darin findet sich eine nützliche Zusammenfassung nationaler Statistiken.
Worldwatch Institute, Vital Signs, New York: W.W. Norton, 1995
Die Unterscheidung zwischen starker und schwacher Nachhaltigkeit haben David Pearce et al., a. a. O., sowie Herman Daly und John Cobb, For the Common Good, Boston: Beacon Press, 1989 vorgeschlagen. Dokumente, die die Nachhaltigkeitskrise abstreiten, erleben gerade einen Aufschwung, besonders die sogenannten Umweltoptimisten. Beispiele sind unter vielen anderen: Marcus Gee, Apocalypse Deferred: The End Isn’t Nigh, in: The Globe und Mail, 9. April 1994, Dl-3; Julian L. Simon und Herman Kahn, eds., The Resourceful Earth: A Response to Global 2000, New York: B. Blackwell, 1984. Eine Diskussion dieses Phänomens der sozialen Verdrängung ist in Andrew Rowell, Green Backlash, London: Routledge, 1996, zu finden. David Pearce und Giles Atkinsons Studie trägt den Titel „Capital Theory and the Measurement of Sustainable Development: An Indicator of ‘Weak’ Sustainability“, in: Ecological Eco- nomics, Vol. 8, Nr. 2 (1993): 103–108.
Die folgenden Zitate sind aus dem Bericht der Brundtland-Kommission „Our Common Future“, S. 43, 9, 89, 213 und 65.
Duncan M. Taylor, Disagreeing on the Basics: Environmental Debates Reflect Competing Worldviews, in: Alternatives, Vol. 18, Nr. 3 (1992): 26–33; A. Nikiforuk, Deconstructing Ecobabble: Notes on an Attempted Corporate Takeover, in: This Magazine, Vol. 24, Nr. 3 (1990): 12–18.
Vergleiche dazu E. D. Schneider und J. J. Kay, Life as a Manifestation of the Second Law of Thermodynamics, Mathl. Comput. Modelling, Vol. 19, Nr. 6–8 (1994): 25–48.
Herman Daly, The Perils of Free Trade, in: Scientific American, Vol. 269, Nr. 5 (Nov. 1993 ): 50–57.
Referenzen und weiterführende Literatur dazu umfassen: Herman H. Daly und Kenneth N. Townsend, (ed.), Valuing the Earth: Economics, Ecology, Ethics, Cambridge, MA: The MIT Press, 1993; Charles A.S. Hall, Economic Development or Developing Economics: What Are Our Priorities, in: Mohan K. Wali, Ecosystem Rehabilitation, Volume 1: Policy Issues, The Hague, the Netherlands: SPB Academic Publishing, 1992; Colin, Price, Time, Discounting und Value, Oxford: Blackwell Publishers, 1993; Andrew Stirling, Environmental Valuation: How Much is the Emperor Wearing?, in: The Ecologist, Vol. 23, Nr. 3 (1993): 97–103; Arild Vatn und Daniel W. Bromley, Choices without Prices without Apologies, in: Journal of Environmental Economics und Management, Nr. 26 (1994): 129–148; Ulrich Hampicke, Neoklassik und Zeitpräferenz: Der Diskontierungsnebel, in: Frank Beckenbachs, Die ökologische Herausforderung der ökonomischen Theorie, Marburg, Metropolis Verlag, 1991.
In der Tat sind uns Dinge in der Zukunft weniger wert als in der Gegenwart. Bei einem Bankzins von 5 Prozent pro Jahr erwächst aus 2,5 Pfennig binnen 76 Jahren 1 Mark. Obwohl die Mark von morgen vierzigmal mehr wird kaufen können als die heutigen 2,5 Pfennige, geben wir sie genauso leicht weg wie die Pfennige. Das Naturkapital der Zukunft ist um so weniger wert, je weiter es in der Zukunft liegt.
William Catton, Carrying Capacity and the Limits to Freedom, für den XI. World Congress of Sociology, New Delhi, India, 18. August 1986.
William E. Rees, Achieving Sustainability: Reform or Transformation?, Journal of Planning Literature, Vol. 9, Nr. 4: 343–361 (1995); Revisiting Carrying Capacity: Area-based Indicators of Sustainability, Population & Environment, Vol. 21: 224–30 (1996).
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Wackernagel, M., Rees, W. (1997). Fußabdrücke und Zukunftsfähigkeit. In: Unser ökologischer Fußabdruck. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6107-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6107-6_4
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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