Zusammenfassung
Während Wissenschaftler noch über die Existenz des Kraken diskutierten, wußte Seeleute längst, daß es etwas gab, auf das die frühen Beschreibungen paßten; vielen von ihnen hatten es sogar schon mit eigenen Augen gesehen. Nordamerikanische Pottwalfänger, die die Weltmeere auf der Suche nach Physeter durchpflügten, konnten häufig beobachten, wie ihre Beute im Todeskampf irgend etwas in großen Stücken ausspie, und gelegentlich fischten sie diese Stücke auf, um sie an Bord genauer zu untersuchen. 1856 beschrieb Charles Nordhoff in seinem Buch „Whaling and Fishing“ etwas, das die Waljäger „squid“ nannten und das er für „eine Riesenart des Kuttelfisches“ (Kuttelfisch = zehnarmiger Kopffüßer) hielt:
Man findet den Pottwal in allen Klimazonen und Meeren; er ernährt sich von einer unbelebten tierischen Substanz, die man „squid“ nennt und die auf dem Meeresboden wächst und niemals an die Oberfläche kommt, auger, wenn sie vom Wal ausgerissen wird. Ich habe gesehen, wie ein sterbender Wal sie ausspie. Ich habe den Magen eines Wales geöffnet und sie darin in Stücke zerteilt gefunden, was mich davon überzeugt, daß das Tier sehr groß wie auch sehr klein sein kann; und daß der Pottwal fast immer, wenn er nach Nahrung sucht, zum Meeresboden hinabtaucht.
Aus einem Brief von Kapitän Thomas W. Roys (Walfänger) an Leutnant Matthew Fontaine Maury (Ozeanograph) vom 19. Januar 1851
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Ellis, R. (1997). Leviathan versus Krake. In: Seeungeheuer. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6082-6_8
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