Zusammenfassung
Ein halbes Jahrhundert nachdem die Vereinten Nationen versprachen, den Hunger zu beseitigen, leben immer noch Millionen von Menschen (und täglich werden es mehr) in völliger Armut. Die Aufgabe, dieses ungeheure vermeidbare Leid abzuschaffen, ist noch lange nicht gelöst.
Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Für jedes internationale Projekt und auf jeder Ebene müssen Umweltverträglichkeitsprüfungen vorgelegt werden. Warumführt man nicht ähnliche Prüfungen ein, die bewerten, ob ein Projekt dazu beiträgt, soziale Ungerechtigkeiten zu beheben?
Maria Teresa Augusti, Brasilien, öffentliche Anhörung, Lateinamerika
Ich bin Mutter einer sehr armen Familie mit sieben Kindern in Ormoc City, Leyte. Von dem geringen Lohn meines Mannes als Arbeiter in einer Zuckerrohrplantage können wir nicht leben. Deshalb gehen zwei unserer Kinder in die Grundschule, die anderen fünf müssen arbeiten, damit wir überleben können. Unser ältester Sohn hat uns 1988 verlassen und arbeitet seitdem schwarz in einem Schweinezuchtbetrieb in Bulacan.
Enrica Albers, Philippinen, öffentliche Anhörung, Südostasien
Unsere Kinder verlassen die Schule, weil sie teuer ist, die Väter finden keine Arbeit, die Preise steigen. In den Wäldern können wir nichts mehr sammeln, um unsere arbeitslosen Männer zu unterstützen. Das Land, das wir bewirtschaften, wird immer weniger — das Weideland verschwindet und damit auch unser Vieh. Unsere Familien dagegen werden immer größer. Was wird aus unseren Kindern werden, und was können wir für sie tun?
Sibonelelo-Gruppe, Simbabwe, öffentliche Anhörung, südliches Afrika
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Literatur
UN, 1989 Report on the World Social Situation (New York, UN, 1989)
PPP: purchasing-power parity
UNESCO, World Education Report 1993 (Oxford, Oxford University Press, 1993)
Ebenda
Ebenda; Zahlen für das Jahr 1970 aus UNESCO, Compendium of Statistics on Literacy (Paris, 1993)
World Bank, World Development Report 1995 (Oxford, Oxford University Press, 1995); UN Development Programme, Human Development Report 1992 (Oxford, Oxford University Press, 1992)
UN Development Programme, Human Development Report 1994 (Oxford, Oxford University Press, 1994)
Food and Agriculture Organization und World Health Organization, Nutrition and Development - A Global Assessment (Rom und Genf, 1992)
G. Room u. a., Observatory on National Policies to Combat Social Exclusion (Bericht an die EU-Kommission, Lille, 1992)
UN Development Programme, Human Development Report 1994
Das weltweite reale BSP wird errechnet, indem das durchschnittliche regionale reale BSP pro Kopf mit der regionalen Bevölkerungszahl multipliziert wird.
Die regionalen Durchschnittswerte wurden von der Kommission auf der Basis von Weltbank-Daten errechnet. Quelle: World Bank, World Development Report 1994 (Oxford, Oxford University Press, 1994)
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Independent Commission on Population and Quality of Life. (1998). Die soziale Herausforderung: Der Kampf gegen die Armut. In: Visionen für eine bessere Lebensqualität. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6079-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6079-6_3
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-5730-6
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