Zusammenfassung
Im Jahre 1904, also im gleichen Jahr, in dem der amerikanische Physiker Robert Wood seinen schicksalsträchtigen Besuch im Labor von René Blondlot machte, wurde Alfred Binet, ein Landsmann Blondlots, vom französischen Erziehungsministerium gebeten, einen Test zu entwickeln, der helfen sollte, Schüler mit Lernproblemen zu identifizieren. Aus dieser einfach erscheinenden Nachfrage entwickelte sich auf verwinkeltem Wege ein Fall unzulänglicher Wissenschaft, der jedoch ganz andere Aspekte aufwies als jenes Debakel mit den N-Strahlen, das sich damals gerade zuspitzte. Am Anfang der Geschichte des Intelligenzquotienten stand nicht ein Lehrling, sondern ein richtiger Wissenschaftler, wenn man das so sagen möchte. Und im Gegensatz zu den kurzlebigen N-Strahlen sollte die Theorie des IQ einen äußerst langsamen Tod sterben. Genaugenommen ist sie noch immer lebendig!
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Literatur
David Wechsler: The Range of Human Capacities. New York: Hafner Publishing, 1969.
Wechsler verteidigt Intelligenz als eine dem Menschen angeborene Fähigkeit.
Carl C. Liungman: What is IQ? Intelligence, Heredity, and Environment. London: Gordon Cremonesi Ltd., 1970.
Unter anderem beschreibt dieses Buch alle wichtigen Tests.
N. J. Block and Gerald Dworkin (Hrsg.): The IQ Controversy - Critical Readings. New York: Pantheon Books/Random House, 1976.
Eine Sammlung von Berichten verschiedenster Autoren.
Paul L. Houts (Hrsg.): The Myth of Measurability. New York: Hart Publishing, 1977.
Die beste Sammlung kritischer Artikel zum IQ-Konzept.
R.C. Lewontin, Steven Rose, Leon J. Kamin: Not In Our Genes: Biology, Ideology, and Human Nature. New York: Pantheon Books, 1984.
Lewontin et. al. erklären die Gene sowie ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper und das Gehirn.
Stephen Jay Gould: The Mismeasure of Man. New York: W.W. Norton Company, 1993. (Übers. Der falsch vermessene Mensch. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbücher, 1988.)
Ein detaillierter und engagierter Bericht über die Geschichte der Versuche, die geistigen Fähigkeiten des Menschen zu messen, von der Kraniometrie bis zum IQ.
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Dewdney, A.K. (1998). Geisterzahlen. In: Alles fauler Zauber?. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6056-7_3
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-5761-0
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