Zusammenfassung
Anfangs war Uli mit seinem Dienstbotenpersonal so übel nicht zufrieden gewesen. Er glaube, er habe es getroffen, es gehe besser als im letzten Jahre, sagte er zu Vreneli. «Rühme nicht zu früh», sagte Vreneli, «neue Besen kehren gut.» Natürlich plumpst so ein neuer Knecht oder eine neue Magd, welche zur zweiten Abteilung der dritten Klasse gehören, nicht so mit allen Lastern zur Türe herein. Der Knecht macht ein Sonntagsgesicht und stellt sich gut nach Vermögen, teils will er ein gutes Vorurteil für sich erwerben, teils muß er doch erst die Gelegenheit erkundschaften, die Faden suchen, sein alt Leben am neuen Orte anzuknüpfen. Zudem mag in Manchem wirklich der Sinn sich regen, anders tun wäre besser, so komme es am Ende doch nicht gut. An einem neuen Orte, wo die alten Gefährten, die alten Gelegenheiten fehlten, er das Auslachen nicht zu fürchten hätte, ließe es sich schon tun. Er nimmt sich zusammen, tut gut einige Wochen, bis der Teufel ihm nachgeschlichen ist, ihn wieder gefunden, neue Gelegenheit bereitet hat, die Begierden im Leibe recht gierig und hungrig geworden sind; da geht es wieder los, und der neue Besen ist handkehrum zum alten geworden.
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Gotthelf, J. (1990). Dienstbotenelend. In: Muschg, W. (eds) Uli der Pächter. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6039-0_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6039-0_12
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