Zusammenfassung
Die durch den Michelson-Versuch erzeugte zugespitzte Situation, die deutliche Künstlichkeit der Lorentz-Hypothese, die makellose Korrektheit und Abgeschlossenheit der Einsteinschen Konzeption — all dies führte zur Anerkennung der neuen Theorie durch einen ziemlich großen Kreis von Wissenschaftlern. Unter diesen verstand einer (und das war Max Planck), daß in der Physik ein Genie erstanden war, wie es nur einmal in einem Jahrhundert geboren wird. Einsteins Ruhm wuchs seit der Anerkennung, Verbreitung und Entwicklung der Relativitätstheorie. Wie das so zu sein pflegt, gelangte er schließlich auch bis in das Land, in dem Einstein lebte. An der Züricher Universität wollte man Einstein zum Professor ernennen. Aber die Universitätsstatuten ließen es nicht zu: Nach ihnen konnte niemand Professor werden, der nicht zuvor Dozent gewesen war. Man entschied sich dafür, Einstein als Privatdozent an die Berner Universität zu holen. In dieser Funktion erhielt er ein sehr geringes Gehalt und hatte über Themen zu lesen, die nicht im allgemeinen Studienprogramm enthalten waren. Die Pflichten eines Privatdozenten ließen sich mit dem Dienst am Patentamt verbinden. Gleichzeitig eröffnete die Stellung als Privatdozent Einstein den Weg zu einer Professur in Zürich.
Keplers Lebenswerk war nur möglich, nachdem er sich erst weitgehend von den geistigen Traditionen gelöst hatte, in die er hineingeboren war. Damit sind nicht nur die religiösen Traditionen gemeint, die auf der Autorität der Kirche beruhen, sondern die allgemeinen Auffassungen über Art und Grenzen der Wirkung innerhalb des Universums und der menschlichen Sphäre, sowie die Begriffe von der relativen Bedeutung des Denkens und der Erfahrung in der Wissenschaft.
Albert Einstein
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Referenzen
Carl Seelig, „Albert Einstein. Eine dokumentarische Biographie“, Zürich, Stuttgart, Wien 1954 (im folgenden zitiert als: Dokumentarische Biographie), S. 119—120.
Dokumentarische Biographie, S. 120.
Dokumentarische Biographie, S. 120.
Dokumentarische Biographie, S. 121–122.
Dokumentarische Biographie, S. 130.
Dokumentarische Biographie, S. 131.
Dokumentarische Biographie, S. 131 — 132.
Frank, S. 172.
Frank, S. 151–152.
Frank, S. 152.
Dokumentarische Biographie, S. 147.
Albert Einstein, „Johannes Kepler“, in: Aus meinen späten Jahren, S. 227—228.
Aus meinen späten Jahren, S. 229–230.
Aus meinen späteren Jahren, S. 230.
Frank, S. 170.
Vgl. Wladimir Iljitsch Lenin, „Lieber weniger, aber besser“, in: Werke, Bd. 33, Berlin 1966, S. 482.
Helle Zeit, S. 43.
Albert Einstein, „Ansprache am Grabe von H. A. Lorentz“, in: Mein Weltbild, S. 32.
Dokumentarische Biographie, S. 93–94.
Frank, S. 176–178.
Bernhard Cohen, „An Interview with Einstein“, in: Scientific American 193 (1955) 69—73.
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Kuznecov, B.G. (1977). Prag und Zürich. In: Einstein. Wissenschaft und Kultur, vol 31. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5931-8_12
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