Zusammenfassung
Die Konservierende Zahnheilkunde hat die Aufgabe, den Zahn und seine Adnexe zu erhalten. Es ist deshalb von fundamentaler Wichtigkeit, Beginn und Verlauf der pathologischen Erscheinungen am Zahn und in seiner Umgebung zu erkennen und zu diagnostizieren. Die Pathohistologie und die Bakteriologie haben in den letzten 25 Jahren, der zahnmedizinischen Forschung dienstbar gemacht, dazu beigetragen, daß wir mit wenigen Ausnahmen heute in der Lage sind, über Krankheitsbeginn und Verlauf der Zahnkrankheiten genaue Kenntnisse zu besitzen. Es betrifft dies die Gebiete der Karies (Schmelz-, Dentin- und Zementkaries), der Pulpitis, der Periodontitis, der Gingivitis und der Gingivo-Periodontitis, für welche dadurch erfolgreiche Behandlungsmethoden ausgearbeitet werden konnten, die die Funktion des Zahnes in weitgehendem Maße sicher zu stellen in der Lage sind. In dieser Beziehung ist in allen Ländern eine ungeheure Arbeit geleistet worden. Es mußte eben zuerst dem zahnkranken Menschen mit aus der Forschung hervorgegangenen Methoden geholfen werden, um die hauptsächlich durch Karies und Gingivitis hervorgerufenen Schäden auszubessern und womöglich zu heilen. Dieses Ziel ist trotz ständiger verbesserter Methodik noch nicht vollständig erreicht, aber doch in erreichbare Distanz gerückt, so daß wir jetzt an die vornehmste Aufgabe einer Heilkunde herantreten können, an die Prophylaxe, wobei ich die Prophylaxe in der Konservierenden Zahnheilkunde im weitesten Sinne gefaßt wissen möchte: Prophylaxe der Periodontitis, der Pulpitis, der Karies.
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Müller, O. (1949). Prophylaxe in der Konservierenden Zahnheilkunde. In: Zahnmedizin. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5898-4_9
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