Zusammenfassung
Die zahnärztlichen Kronen- und Brückenprothesen nehmen im gesamten Gebiet der Prothetik insofern eine Sonderstellung ein, als sie, einmal im Munde befestigt, über einen langen Zeitraum in Dauerberührung stehen mit den pa-rodontalen Geweben, sowie mit der Schleimhaut der Wange und Zunge. Während dieses Zeitraumes sind sie ständig starken Druck- und Zugkräften während des Kauaktes ausgesetzt und den chemisch-parasitären Einwirkungen der Mundflüssigkeit sowie den chemisch-mechanischen Einwirkungen der Nahrungs- und Genußmittel unterworfen, denen sie unveränderlich standhalten müssen. Aus diesem Grunde werden an die in der Kronen- und Brücken-prothetik zur Anwendung kommenden Materialien Anforderungen mannigfacher Natur gestellt. An erster Stelle steht die Forderung der mit der Unlöslichkeit eng verknüpften Gewebeindifferenz oder «Gewebefreundlichkeit», denn irgend eine Reizung der Gewebe darf von der Prothese nicht ausgehen. Da der auf Kronen und feste Brücken ausgeübte Druck der Kaumuskeln 25–75 kg beträgt, müssen die verwendeten Materialien die nötige Härte und Festigkeit, ferner bei geringem Elastizitätsgrad große Elastizitätskraft besitzen. Unerläßlich ist Beständigkeit gegenüber lösenden, quellenden und färbenden Einflüssen. Daß das für die sichtbaren Teile der Kronen- und Brückenprothesen in Frage kommende Material in jeder an natürlichen Zähnen vorkommenden Farbe einfärbbar sein muß, ist eine weitere Forderung. Leichte Methoden der Verarbeitung sind wünschbar.
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Vest, G. (1949). Über die Verwendung von Kunststoffen in der Kronen- und Brückenprothetik. In: Zahnmedizin. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5898-4_17
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