Zusammenfassung
Es ist in erster Linie das Verdienst von Korkhaus, das für die Vererbungspathologie so wichtige, mit den Namen Siemens und v. Verschuer eng verbundene Hilfsmittel der Zwillingsforschung in das odontologische Gebiet eingeführt zu haben. Indem wir die Erbgleichheit der eineiigen Zwillinge als Tatsache ansehen, vermögen wir durch den Vergleich von eineiigen Zwillingen (EZ) mit zweieiigen den Anteil der Erbmasse am Auftreten eines Merkmals, einer Anomalie oder einer Krankheit festzustellen. «Mit Recht kann angenommen werden, daß beide Zwillingsgruppen, EZ und ZZ, den Umweltseinflüssen in gleicher Weise ausgesetzt sind. Paratypische Gleichheit eines Merkmals wird man also bei EZ ebenso häufig erwarten können wie bei ZZ. Eine genotypische d. h. auf gleicher Erbanlage beruhende Übereinstimmung eines Merkmals dagegen wird bei EZ viel häufiger zu erwarten sein als bei ZZ. Vergleicht man nun die bei erbgleichen Zwillingen erhobenen Befunde mit den Verhältnissen einer Anzahl erb verschiedener Zwillinge, so läßt sich die idiotypische oder paratypische Natur dieses Merkmals unschwer sicherstellen. Erbliche Bedingtheit ist gegeben, wenn das Merkmal bei EZ häufiger gemeinsam vorliegt als bei ZZ. Ein überwiegender Einfluß nicht erblicher Faktoren enthüllt sich anderseits, wenn sich in der Art des Auftretens des betreffenden Merkmals bei den erbgleichen Zwillingen kein wesentlicher Unterschied gegenüber den erbverschiedenen Zwillingen zeigt.» (Korkhaus.)
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Schroeder, A. (1949). Beobachtungen an Gebissen Erbgleicher Zwillinge. In: Zahnmedizin. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5898-4_14
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