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«Ihr sehr schätzenswertes Schreiben vom 9. dies dat mich ebenso überrascht als tief gekränkt.» Briefe 1849

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Julius Springer und Jeremias Gotthelf
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Zusammenfassung

Das Jahr 1849 ist ein Jahr der Aufregungen und Mißverständnisse in den Beziehungen zwischen Gotthelf und Springer. Die Befürchtung, Gotthelf neige, aufgrund früherer schlechter Erfahrungen mit Buchhändlern, zu einem unausrottbaren Mißtrauen, taucht von Anfang an immer wieder in Springers Briefen auf. Nachdem Gotthelf nun am 9. Oktober lang aufgestautem Mißmut freien Lauf gelassen hat, kann sich Springer dies nur noch mit dem «mißtrauischen Charakter der Schweizer überhaupt» erklären. Und auch Frau Springer, an die sich Gotthelf als Vermittlerin wandte, versteht Argwohn und Mißtrauen als einen Schweizer «Nationalzug» — «ohne je einen Schweizer persönlich gekannt zu haben». Beide Springers sind sich dabei einig, daß Gotthelf in der pathologisch mißtrauischen Figur des Glunggenbauern Joggeli in den «Uli»-Romanen sich selber geschildert habe. (Der heutige Leser sollte einmal für sich die Probe machen, ob er nicht bei derartigen Vergleichen auf Joggeli ganz zuletzt käme, nach Gotthelfs Pfarrerfiguren, dem Druiden Schwito, dem Hagelhans, dem Bodenbauern!) Gotthelf muß über diesen Vergleich erschrocken sein!

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Literatur

  1. kleine Schrift/andern Verleger: s. Anmerkung 5,32.

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  2. Dorfkasten und Käsehandel: Der Roman Die Käserei in der Vehfreude erschien 185o bei Springer.

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  3. Portrait: eine Lithographie in den «Neuen Alpenrosen s849s.

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  4. mein Schwager mein Hausarzt: Hermann Lohde (5855–5877) war verheiratet mit Emilie Sophie Oppert, der älteren Schwester von Frau Marie Springer.

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  5. kapitulieren: einen Vertrag schließen.

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  6. neue Auflage des «Knecht»: 2. Auflage der Ausgabe von 1846, mit 12 Illustrationen von Theodor Hosemann.

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  7. Krawall: im Mai 1849, Aufstände in Sachsen zur Durchsetzung der vom Frankfurter Parlament erarbeiteten Reichsverfassung; in Dresden waren auch Michael Bakunin und Richard Wagner beteiligt.

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  8. Erzählungen und Bilder…: Bei Springer erschienen von 1850–55 insgesamt fünf Bändchen; nicht zu verwechseln mit den sechs Bändchen Bilder und Sagen aus der Schweiz,die 1842–46 bei Jent & Gassmann in Solothurn erschienen.

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  9. Professor Steiner: Jakob Steiner (1796–1863), Kleinbauernsohn aus Utzenstorf, wo er als Knabe zusammen mit Gotthelf aufwuchs. 1814 Lehrer bei Pestalozzi in Yverdon, Hauslehrer in der Familie von Humboldt, 1834 Professor für Geometrie in Berlin.

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  10. kräftigen, tüchtigen Buben: Richard Springer (1849–1850).

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  11. Prinzessin von Preußen: Augusta (1811–1890), Frau des Prinzen Wilhelm, späteren Königs von Preußen und deutschen Kaisers.

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  12. Käsgeschichte: s. Anmerkung 2.

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  13. Jakob: Jakobs des Handwerksgesellen Wanderungen durch die Schweiz,s. 4. Kapitel.

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  14. Tondruck: Druckverfahren, bei dem statt Metallplatten Platten aus Buchsbaumholz verwendet wurden; aufgekommen um 1800.

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  15. Gotthelf ein Angebot machen. (2) Im Oktober 1849 besuchte der Verleger Heinrich Brockhaus ( 1804–1870 ) Gotthelf in Lützelflüh. Beide waren, wie Springer, an einer «Gesamtausgabe interessiert.

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  16. meine Briefe von damals: vom 19.1.48 und 29.2.48.

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  17. mein damaliger Brief: vom 19.1.48.

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  18. Gemütlichkeit fortlassen: Anspielung auf einen Ausspruch des preußischen Finanz-und Handelsministers David Justus Ludwig Hansemann (1790–1864) 1847 im preußischen Landtag: «Bei Geldfragen hört die Gemütlichkeit auf.«

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  19. «Benz»: die Kalendergeschichte Benz am Weihnachtsdonnstag,S. XXII:382,395.

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  20. angefangene Erzählung: Zeitgeist und Berner Geist erschien 1852 bei Springer.

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  21. Großvater meiner Frau: Bernhard Ludwig Lindau (1758–1849).

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© 1992 Springer Basel AG

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Holl, H.P. (1992). «Ihr sehr schätzenswertes Schreiben vom 9. dies dat mich ebenso überrascht als tief gekränkt.» Briefe 1849. In: Holl, H.P. (eds) Julius Springer und Jeremias Gotthelf. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5730-7_6

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  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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