Zusammenfassung
In Springers Kondolenzschreiben vom 27. 10. 54 an Gotthelfs Witwe Henriette Bitzius war einmal nicht von Geschäften die Rede. Aber schon im nächsten Brief (7. 11. 54) gibt er seinem «sehnlichsten Wunsch», seiner «bestimmten Hoffnung» Ausdruck, «die geschäftlichen Beziehungen zwischen dem Herrn Pfarrer und mir auch nach seinem Tode ihren Fortgang nehmen zu sehen». Es geht zunächst um den geplanten 5. Band der Erzählungen und Bilder aus dem Volksleben der Schweiz, dann um die nachgelassene Erzählung Die Frau Pfarrerin und schließlich vor allem um die «Gesamtausgabe». Sie erscheint unter dem Titel Gesammelte Schriften in 24 Bänden von 1856 bis 1858.
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Literatur
Erzählungen und Bilder aus der Schweiz: Der 5. Band der Erzählungen und Bilder aus dem Volksleben der Schweiz erschien 1855 bei Springer und enthielt die letzte Erzählung Gotthelfs: Die Frau Pfarrerin.
«idyllisches Bild»: Hier kann nur die Frau Pfarrerin gemeint sein.
Letzte Erzählung: Gotthelf hinterließ das Fragment Hans Berner und seine Söhne,den Anfang einer Neufassung der Erzählung gleichen Titels von 1843. Im 5. Band der Erzählungen und Bilder erschien nicht das Fragment, sondern die frühere Fassung.
aparte Ausgabe: Die Erzählung Die Frau Pfarrerin erschien im Mai 1855 bei Springer.
Vorwort: Aus Jeremias Gotthelfs Leben und Schaffen im 5. Band der Erzählungen und Bilder von Abraham Emanuel Fröhlich (1796–1865); abgedruckt bei Muschg, S. 97ff.
Wörterbuch: Erklärung der schwierigeren dialektischen Ausdrücke in Jeremias Gotthelfs (Albert Bitzius) gesammelten Schriften von Albert von Rütte (1825–1902), dem Schwiegersohn Gotthelfs, erschien im 23. Band der Gesammelten Schriften 1858 bei Springer. Das Glossar wurde erst abgelöst durch Bee Juker: Wörterbuch zu den Werken von Jeremias Gotthelf,Erlenbach-Zürich und Stuttgart 1972.
Zwei Artikel: Der eine wahrscheinlich Kellers Besprechung der Erlebnisse eines Schuldenbauers und der Nachruf in «Blätter für literarische Unterhaltung» 1855, Nr. 9, S. 158–162.
Verlobung Ihrer jüngeren Tochter: Cécile Bitzius verlobte sich mit Albert von Rütte, Pfarrer in Saanen; die Hochzeit fand im Oktober 1855 statt.
in Bern verlebte Tage: Springer und seine Frau reisten im Sommer 1855 über Basel in die Schweiz, wo sie in Bern mit Gotthelfs Witwe weitere Details der Gesammelten Schriften besprachen; die Reise ging weiter über Vevey, Saanen (zu Albert von Rütte) und Zürich.
Dr. Manuel: Carl Manuel (1810–1873), Jurist, höherer Regierungsbeamter in Nidau, Langnau, Bern, der erste Biograph Gotthelfs, nachdem Fröhlichs Schrift (s. Anmerkung 5) weder Springer noch den Hinterbliebenen zusagte. Die Biographie erschien als 24. Band der Gesammelten Schriften.
Helfer Stähelin:Gemeint ist der Lehrer, Pfarrer und Redaktor Johann Jakob Schädelin, der den Prospektus der Gesammelten Schriften verfassen sollte.
Gebrüder Grimm: In der Vorrede (1854) zum Deutschen Wörterbuch hatten Jacob und Wilhelm Grimm Gotthelf lobend erwähnt, im Quellenverzeichnis sind seine Werke teilweise aufgeführt. Gotthelf hatte davon durch einen Brief Fröhlichs (4. Io. 54) erfahren.
Bild zur Gesamtausgabe: von Carl von Gonzenbach (1806–1885) im Auftrag Springers; der Künstler, der Gotthelf nie gesehen hatte, benutzte das Gemälde von Dietler und die Stiche in den «Alpenrosen» von 1849 und 1853 von J. Barth und R. Leemann. Am 6. 5. 56 schrieb er an Gotthelfs Sohn: «Ich habe mir aus allen dreien ein Bild komponiert, das so zwischen innen steht und wohl an alle drei etwas erinnert, auch im Alter die Mitte hält» (9:162).
Koerber: s. Anmerkung 7,1.
Prinzessin von Preußen: s. 7. Kapitel.
kleines Töchterchen: Elisabeth Springer (1858–1864).
sieben Kinder: Ferdinand (1846-1906), Antonie (1848-1862), Richard (1849-1850), Fritz (1850-1944) Julius (1853-1859), Carl (1855), Elisabeth (1858–1864). Es folgten noch Ernst (1860-1944), Rudolf (1866–1870) und Paul (1869–18.72). Von Julius und Marie Springers zehn Kindern überlebten nur drei das Kindesalter.
hier besuchen: Gemeint ist Monbijou-Platz 3. Springer war am 4. B. 58 mit seinem Verlag in das Haus seines 1845 verstorbenen Schwiegervaters übergesiedelt.
La Planta’sche Bibliothek: Weder die Eidgenossenschaft noch der Kanton Graubünden sollen je eine solche Bibliothek der Familie Planta erworben haben (s. 9:298).
diese Zeit: 1859 Krieg Sardiniens und Frankreichs gegen Österreich; in Preußen übernimmt Prinz Wilhelm 1858 die Stellvertretung, 1859 die Regentschaft für seinen geistig erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm IV.
Illustrierte Prachtausgabe: Aus dem Bernerland. Sechs Erzählungen aus dem Emmental. Mit Illustrationen von Gustave Roux, Friedrich Walthard und einem Gotthelf-Bildnis von Albert Anker. Berlin: Springer, Bern: Dalp 1872.
mein Sohn: Ferdinand Springer, seit 1872 Teilhaber seines Vaters.
Wengdorf und in Twann: Albert von Rütte war seit 1871 Pfarrer in Yverdon (Lese-oder Gedächtnisfehler Springers?), Albert Bitzius in Twann.
Ferdinand: Springers Söhne Ferdinand und Fritz kämpften im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Ferdinand erkrankte an Typhus und wurde von seinem Vater zwischen 7. und 17. 12. 70 aus Frankreich heimgeholt. Vgl. in Marie Springers Lebensskizze das Kapitel Der Krieg 1870/71.
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© 1992 Springer Basel AG
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Holl, H.P. (1992). Die «Gesamtausgabe» — «…welch verfehltes Unternehmen es geworden…». In: Holl, H.P. (eds) Julius Springer und Jeremias Gotthelf. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5730-7_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5730-7_10
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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