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Das Problem mit der Ethik im Risiko-Dialog — Konkretisierung am Beispiel der Versicherung

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Gesellschaft — Ethik — Risiko

Part of the book series: Monte Verità ((MV))

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Zusammenfassung

Der Workshop „Gesellschaft, Ethik und Risiko” des Polyprojekts ist auf das Ziel ausgerichtet, „die Problematik der Deutung und Bewertung von schwerwiegenden Risiken für die Gesellschaft anhand eines konkreten Fragenkatalogs in einem interdisziplinären Dialog zwischen den engagierten Vertretern aus Gesellschaft, Philosophie/Ethik sowie Naturwissenschaft und Technik aufzuarbeiten.” Wenn — aus philosophischer und ethischer Sicht — Fragen zum Wissen, zum verantwortlichen Subjekt, zur Akzeptabilität, zum verantwort baren Zeit- und Gestaltungsrahmen im Zentrum stehen, so interessiert unter der Perspektive der Verständigungsproblematik vor allem der Fokus des „verantwortlichen Subjekts”. Dieser Fokus stipuliert, dass erwünschte oder auch unerwünschte Risikoausprägungen, die sich in Wirtschaft und Gesellschaft abzeichnen, grundsätzlich auf das Verhalten von Menschen zurückzuführen sind; dies wiederum gibt die Möglichkeit, solches Verhalten als „gut” oder „schlecht” zu bezeichnen, die „bessere” Lösung einem andersartigen (individuellen) Verhalten zu attribuieren und entsprechende (individuelle) Handlungen anzumahnen. Um es vorwegzunehmen; Wir sind im Rahmen des Projektes „Risiko-Dialog”, das die Verständigungsvoraussetzungen grösserer sozialer Systeme im Zusammenhang mit Risikoproblemen erforscht, zum Ergebnis gekommen, dass nicht das Subjekthafte, sondern die soziokulturell entstandene Eigendynamik grosser sozialer Systeme den von uns diskutierten Fragenkomplex massgeblich beeinflusst.

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Literatur/Anmerkungen

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Haller, M., Markowitz, J. (1993). Das Problem mit der Ethik im Risiko-Dialog — Konkretisierung am Beispiel der Versicherung. In: Ruh, H., Seiler, H. (eds) Gesellschaft — Ethik — Risiko. Monte Verità. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5718-5_16

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