Zusammenfassung
Sache und Begriff des Risikos im allgemeinen und des Grossrisikos im besonderen [1] erscheinen weder als zentrale Kategorien des herkömmlichen Rechtsdenkens noch gar als ein strukturbildendes Element der Rechtsordnung. Es dürfte deshalb angezeigt sein, erste begriffliche Annäherungen an die Thematik durch den Vergleich mit für den Juristen vertrauteren verwandten Begriffen einerseits sowie mit ein gewisses Spannungsverhältnis ausdrückenden „Gegenbegriffen” andererseits zu unternehmen.
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Anmerkungen
Dieses Referat stellt eine (nochmals) konzentrierte Fassung meines Beitrages zum Schweizerischen Juristentag 1990 über „Rechtsfragen bei Grossrisiken” dar. Der Beitrag findet sich abgedruckt in der Zeitschrift für Schweizerisches Recht, NF Bd. 109 (1990), II. Hbd., S. 1ff. Für Belege und weiterführende Literatur wird deshalb grundsätzlich auf jenes Werk verwiesen. Die nachfolgenden Anmerkungen enthalten demzufolge vornehmlich Belegstellen für wörtliche Zitate sowie Hinweise auf in meinem genannten Juristentagsreferat nicht berücksichtigte Publikationen.
Rainer Wolf, Zur Antiquiertheit des Rechts in der Risikogesellschaft, in: Leviathan 1987, S. 386.
Vgl. Ulrich Beck, Risikogesellschaft, Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt a.M. 1988, S. 95ff.
Beck (s. Anm. 3), S. 38.
Heribert Rausch, Schweizerisches Atomenergierecht, Zürich 1980, S. 116.
Vgl. eingehend Theo Loretan, Die Umweltverträglichkeitsprüfung — Ihre Ausgestaltung im Bundesgesetz über den Umweltschutz, Zürich 1986.
Das entsprechende Dilemma wird jetzt aus höchstrichterlicher Sicht eindrücklich geschildert von Roman Herzog, Verfassung und Verwaltungsgerichte — zurück zu mehr Kontrolldichte?, in: Neue Juristische Wochenschrift 1992, S. 2601ff.
Vgl. dazu etwa Wolfgang Hoffmann-Riem, Verhandlungslösungen und Mittlereinsatz im Bereich der Verwaltung; Eine vergleichende Einführung, in; ders./Eberhard Schmidt-Assmann (Hrsg.), Konfliktbewältigung durch Verhandlungen, Baden-Baden 1990, S. 13ff.
Vgl. dazu pointiert Klaus Lange, Staatliche Steuerung durch offene Zielvorgabe im Lichte der Verfassung, in: Verwaltungs-Archiv 1991, S. 4: „Wo Regeln mit einem strikten rechtlichen Befolgungsanspruch faktisch zu blossen Verhaltensempfehlungen degenerieren, deren Einhaltung eher als Zeichen von Einfallslosigkeit als von Einsichtsfähigkeit gewertet wird, steht es (das Recht) auf verlorenem Posten.”
Vgl. jetzt auch Andreas Trösch, Die Tragbarkeit von Risiken, in: Umweltrecht in der Praxis 1992, S. 328ff.
Martin Lendi, Staatsführung in ausserordentlichen Lagen, in: Festschrift für Dietrich Schindler zum 65. Geburtstag, Basel 1989, S. 746.
Vgl. jetzt auch Cornelius Prittwitz, Das Recht zwischen allen Stühlen, Herausforderungen in der Risikogesellschaft, in: Neue Zürcher Zeitung Nr. 251 vom 28. Oktober 1992, S. 61.
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Schmid, G. (1993). Recht und technische Risiken. In: Ruh, H., Seiler, H. (eds) Gesellschaft — Ethik — Risiko. Monte Verità. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5718-5_10
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