Zusammenfassung
Wie jeder weiß, gibt es immer mehr Automobile und immer mehr Autoverkehr. Aber hinter dieser Entwicklung zu »immer mehr Verkehr« verbergen sich zwei annähernd konstante Größen, die zeigen, daß dies nicht »mehr Mobilität« bedeutet:
Praktisch konstant über Generationen und quer durch verschiedene Kulturen ist der zeitliche Aufwand für Verkehr: Etwa eine Stunde pro Tag ist man durchschnittlich unterwegs. Dabei gibt es selbstverständlich große individuelle Abweichungen und auch Unterschiede von Tag zu Tag. Im Mittel ist dieser Wert jedoch so stabil, daß man damit sogar die Entwicklung der Stadtgroßen erklärt hat: Städte erreichen ebenfalls einen Durchmesser von etwa einer Stude, sie wachsen im Ausmaß der Verkehrsgeschwindigkeiten. Zwar wird die Hypothese vom konstanten Reisezeitbudget nicht mit dem Anspruch eines Naturgesetzes zu vertreten sein, sie stellt jedoch eine gut gesicherte Erfahrungstatsache dar.
Als Sozialpersonen handeln wir oft sehr »schematisch«, d.h. in habituell gewordenen, eingeschliffenen Verhaltensfiguren, die »von selbst« ablaufen.
Arnold Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter
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Petersen, R., Schallaböck, K.O. (1995). Mobilitätsentwicklung und Probleme. In: Mobilität für morgen. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5707-9_3
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