Zusammenfassung
Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Junge zum ersten Mal einen shingi nawa, einen einheimischen Forstaufseher, sah. Es war in meinem Heimatdorf Khunde, einer kleinen Bergsiedlung, die in einer Höhe von etwas über 3800 m an der Südseite des Mount Everest (im Nepalesischen „Sagarmatha“) liegt. Einer meiner Verwandten im Dorf war dabei erwischt worden, wie er in einem nahegelegenen heiligen Wald lebende Äste von einem Baum schnitt. Der örtliche Forstaufseher zwang ihn, das Holz zurückzulegen, und beschlagnahmte seinen Bambuskorb und sein khukuri — ein Messer, mit dem man Holz schneidet. Er mußte drei Monate später bei einer Dorfversammlung auch eine Buße in Geld und chang, einem einheimischen Bier, entrichten. Schon bevor mein Dorf oder eines der umliegenden Dörfer jemals etwas von Nationalparks oder Schutzgebieten gehört hatten, verfügten sie über ein hochentwickeltes, lokal geregeltes System zur Waldpflege.
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Literaturverzeichnis
Dieses Kapitel basiert auf dem Artikel „Indigenous Peoples and Protected Area Management: New Approaches to Conservation in Highland Nepal“ (vorgelegt von Dr. Stan Stevens and Mingma Norbu Sherpa auf dem IV. World Congress on National Parks and Protected Areas, in Caracas, Venezuela, 10.–21. Februar 1992).
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© 1993 Springer Basel AG
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Sherpa, M.N. (1993). Naturschutz in einem Himalaya-Königreich. In: Kemf, E. (eds) Das Erbe der Ahnen. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5666-9_8
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-5667-6
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