Zusammenfassung
Die Menschheit steht vor einem gewaltigen Problem. Die Öko-sphäre zeigt Anzeichen von Erschöpfung und partiellem Zusammenbruch; die Gründe dafür sind inzwischen hinreichend bekannt und aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht überraschend. Die Menschheit hat sich daran gewöhnt, daß sie wächst und wächst, und mit ihr Güterproduktion, Rohstoffverbrauch und Dienstleistungsgenuß. Das ging jahrhundertelang gut, und niemand brauchte sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, ob denn das auf alle Zeiten so weitergehen könne — immerwährendes Wachstum auf einem doch ganz offensichtlich begrenzten, nicht mitwachsenden Planeten.
Because markets by themselves cannot internalize environmental cost, it is necessary to establish appropriate environmental laws, institutions and policies to do so.
Gemeinsame Erklärung von IMF und OECD, 19911
Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtes zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsgrad und außenwirtschaftlichen Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.
Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967, § I
Wir zerstören systematisch die Kulturen, um Ökonomien aufzubauen. Dies ist eine der größten Verminderungen des menschlichen Geistes. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man etwas Größeres zerstören kann.
Wenn uns die Kultur nichts mehr angeht, wenn das sekundär ist, wenn es unwichtig geworden ist- wie können wir da überhaupt über die Natur sprechen? Wie können wir sagen, wir müßten uns darum kümmern, daß sich unsere Beziehung zur Natur verbessert? Das ist doch Unsinn. Warum ist das Unsinn? Weil die einzigen Argumente, die heute akzeptiert werden, wirtschaftliche sind. Ich muß ein wirtschaftliches Argument geben, um die Natur nicht zu zerstören. Das heißt, ich muß ein wirtschaftliches Argument haben, um das Leben nicht zu zerstören. Es ist onthologisch absolut eine Barbarei, daß die Wirtschaft über dem Leben, anstatt das Leben über der Wirtschaft steht Wir leben heutzutage in einer Gesellschaft, in der die Menschen Diener der Ökonomie sind, anstatt daß die Ökonomie zu Diensten des Menschen steht.
Prof. Manfred A. Max-Neef, Universidad Bolivariana/ Development Alternatives Center CEPAUR, Santiago de Chile (Nach einer unkorrigierten Bandabschrift, ev. Akademie Bad Boll)
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Anmerkungen, Kapitel 8
»Da Märkte aus eigener Kraft Umweltkosten nicht intemalisieren können, müssen geeignete Gesetze, Institutionen und Politiken geschaffen werden, die das tun.«
John Brunner: Schafe blicken auf. München, 1987; Originalausgabe 1972.
Raimund Bleischwitz und Helmut Schütz: Unser trügerischer Wohlstand. Wuppertal Texte I, 1993.
Robert Repetto: Die Bewertung natürlicher Ressourcen, in: Spektrum der Wissenschaft, August 1992.
Meadows u.a.: a.a.O.
Al Gore: Wege zum Gleichgewicht. Frankfurt a. M. 1992.
Martin Jänicke: Ökologische Aspekte des Strukturwandels, in: Ernst Ulrich von Weizsäcker und Raimund Bleischwitz (Hrsg.): Klima und Strukturwandel. 1992.
F. Schmidt-Bleek und H. Wohlmeyer (Hrsg.): International Trade and the Environment. Forschungsbericht, IIASA, Laxenburg, 1991.
F. Schmidt-Bleek und M. M. Marchai: Comparing Regulatory Regimes for Pesticide Control in 22 Countries — Toward a New Generation of Pesticide Regulations. Regulatory Toxicology and Pharmacology, Band 17, No 3, Juni 1993, Seite 262 bis 281.
Franziska Strohbusch und Boris Terpinc: Tukang Sampah — Meister des Mülls. Dokumentarfilm, gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 1993. Im Verleih der Landesfilmdienste.
Ernst Ulrich von Weizsäcker und Jochen Jesinghaus: Ecological Tax Reform. London 1992.
Samuel P. Mauch u.a.: Ökologische Steuerreform — Europäische Ebene und Fallbeispiel Schweiz. Chur/Zürich 1992.
Siehe dazu diverse Veröffentlichungen des Rocky Mountains Institute.
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Schmidt-Bleek, F. (1994). Der Markt und seine Signale. In: Wieviel Umwelt braucht der Mensch?. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5650-8_9
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