Zusammenfassung
Bodenkunde ist die wissenschaftliche Disziplin, deren Forschungsgegenstand der Boden als Naturkörper und als Medium für das Pflanzenwachstum ist. Je knapper der Boden als Ressource wird und je stärker die Eingriffe in Ökosysteme durch die Land- und Forstwirtschaft, Infrastruktur und Industrie werden, desto größere Erwartungen stellt die Gesellschaft an die Leistungsfähigkeit der Bodenkunde. Die anthropogenen Eingriffe in den Boden erstrecken sich auf Stoff- und Energieentnahmen sowie entsprechende Zuführungen. Sie lösen Veränderungen im Boden aus und werden über die Abwandlungen im Nutzungswert desselben bzw. in seiner Fruchtbarkeit oder Funktionstüchtigkeit als Speicher-, Filter- und Puffersystem im ökologischen Beziehungsgefüge bewertet (Olschowy 1978). Das Produktionsergebnis hängt im starken Maße von den natürlichen Bedingungen ab. Der natürliche Stoff- und Energiekreislauf wird jedoch durch erntebedingte Stoff- und Energieentnahmen gestört. Zur Sicherung der Bodenfruchtbarkeit müssen deshalb geeignete Kompensationsmaßnahmen gefunden werden, die den Stoffkreislauf aufrechterhalten. Land- und Forstwirtschaft werden als Teile der Volkswirtschaft bei diesen Bemühungen nach ökonomischen Maßstäben bewertet. Die bodengebundene Produktion liegt damit im Spannungsfeld zwischen ökologischen und ökonomischen Erfordernissen.
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Literatur
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Fiedler, Nebe (1990). Boden als Bestandteil terrestrischer Ökosysteme und der Umwelt des Menschen. In: Fiedler, H.J. (eds) Bodennutzung und Bodenschutz. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5625-6_2
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