Zusammenfassung
Die Diskussion um das Für und Wider von Gen- und Biotechnologie und deren Anwendung in der Dritten Welt steht noch immer in der Anfangsphase. Zu viel beruht noch auf Hoffnungen oder ist erst in Umrissen erkennbar, und zu viele wichtige Aussagen basieren auf Hypothesen, deren Wertigkeit auf breiter gesellschaftlicher Basis noch ungeklärt ist. Undifferenzierte Urteile, die die Gentechnik als ‘Allheilmittel’ für alle Übel der Dritten Welt preisen oder sie als apokalyptische Reiter dämonisieren, kann man jedoch schon auf der heutigen Datenbasis ablehnen. Schwarz-Weiß-Urteile mögen sich vielleicht besser für die Beeinflussung einer Podiumsdiskussion oder Medienpräsentation eignen, seriöser ist jedoch das sehr viel schwierigere differenzierende Abwägen und entsprechendes Handeln.
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Anmerkungen
Gollwitzer H.: Krummes Holz — Aufrechter Gang. Zur Frage nach dem Sinn des Lebens. 10. Aufl., Kaiser, München 1985, S. 142.
Von Weizsäcker C.F.: Der Garten des Menschlichen. Beiträge zur geschichtlichen Anthropologie. Fischer, Frankfurt 1987, S. 58.
Radaj D.: Machtfeld der Technik und Bewahrung der Schöpfung. In: Das Ende der Geduld. Carl Friedrich von Weizsäckers «Die Zeit drängt» in der Diskussion. Hanser, München/Wien 1987, S. 122.
Vgl. Novick R./ Shulman S.: New Forms of Biological Warfare? In: Gene WATCH, Vol. 6, Nr. 6, 1990, S. 4–7.
Siehe Ahmed I.: The Bio-Revolution in Agriculture: Key to Poverty Alleviation in the Third World. In: International Labour Review, Vol. 127, Nr. 1, 1988.
Von Weizsäcker C.F.: Die Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter. 7. Aufl., Kleine Vandenhoeck-Reihe, Göttingen 1986.
Ebenda.
Siehe Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft: Werte von gestern für die Welt von morgen. In: Jonas H./ Mieth D.: Was für morgen lebenswichtig ist. Unentdeckte Zukunftswerte. Herder, Freiburg i.B.1983, S.14f.
South Commission: The Challenge to the South. Oxford University Press, Oxford/New York 1990, Kapitel 3 und 4.
Von Weizsäcker C.F.: Der Garten des Menschlichen. Op. cit. S.65.
Pieper A.: Ethik und Moral. Eine Einführung in die praktische Philosophie. Beck, München 1985, S. 23.
Starobinski J.: Dreizehn Thesen zur Ethik in der Medizin. In: Pieper A. (Hrsg.): Die Macht der Freiheit. Benziger, Zürich 1990, S.125.
Ebenda.
«Können» — nicht «müssen» — da auch innerhalb der institutionalisierten Wissenschaft z.B. mit Stellenbesetzungspolitik nach Opportunitätsgesichtspunkten Einfluß auf wissenschaftliche Arbeit genommen, Zunftethiken korrumpiert (Hausberufungen!) und Kritikpotentiale neutralisiert werden können.
Siehe dazu Spinner H.F.: Das ‘wissenschaftliche Ethos’ als Sonderethik des Wissens. Mohr, Tübingen 1985, S. 36 f.
Vgl. Lay R.: Ethik für Manager. Econ, Düsseldorf, Wien 1989, S. 166.
Rich A.: Wirtschaftsethik. Grundlagen in theologischer Perspektive. Bd. 1,3. Aufl., Gütersloh 1987, S. 18.
Siehe Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit.
Ebenfalls Jonas H.: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technische Zivilisation. Ex Libris, Zürich 1987.
Siehe Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 10.
Ebenda S. 12.
Siehe dazu Hull T.H.: Recent Trends in Sex Ratios in China. In: Population and Development Review, Vol. 16, Nr. 1, March 1990, S. 63–83.
SGCI (Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie): Leitlinien zur Gentechnik. Zürich, Januar 1991.
Siehe die Länderliste der Weltbank in: Weltentwicklungsbericht 1990. Washington D.C. 1990.
Ebenso Länderliste der OECD in: Development Cooperation in the 1990’s. Paris 1989.
Weltbank: Weltentwicklungsbericht 1990. Washington D.C. 1990, Tabelle 26. Ebenso UNICEF: The State of the World’s Children 1990. New York 1990.
Vgl. Leisinger K.M.: Wege aus der Not. Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (Hrsg.), Frankfurt 1990.
Vgl. Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 18.
Siehe dazu: Nicholson, W.: Der Marsch. Aufbruch der Massen nach Europa. Horizonte, Rosenheim 1990.
Vgl. Myrdal G.: Relief In stead of Development Aid. In: Intereconomics, March/April 1981, S. 86-89.
Schweitzer A.: Über die Unvollkommenheit des technisierten Übermenschen. Rede anläßlich des Friedens-Nobelpreises. Oslo, 4. November 1954.
Siehe Jonas H.: Das Prinzip Verantwortung. Op. cit. S. 388.
Siehe Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 28 f.
Ebenda.
Hösle V.: Philosophie der Ökologischen Krise. Moskauer Vorträge. Beck’sche Reihe, München 1991, S. 90 f.
De Queiroz E.: Der Mandarin. Suhrkamp, Frankfurt 1987.
Ebenda.
Vgl. Weber M.: Gesammelte politische Schriften. 5. Aufl., Mohr, Tübingen 1988, S. 552.
Popper K.: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Bd. 2, 6. Aufl., Franke, Tübingen, S. 292.
Vgl. Weber M.: Gesammelte politische Schriften. Op. cit. S. 552.
Jonas H.: Das Prinzip Verantwortung. Op. cit. S. 393.
Dürrenmatt F.: Die Physiker.
Von Weizsäcker C.F.: Bewußtseinswandel. Hanser, München/Wien 1988, S. 65.
Vgl. Gespräckskreis Kirche-Wirtschaft (Hrsg.): Ethische Leitgedanken zur Anwendung der Gentechnik im industriellen Umfeld. Zürich 1989. (Postfach 328, 8035 Zürich).
Popper K.: Die moralische Verantwortung des Wissenschaftlers. In: Universitas, Vol. 30, 1975, S. 692.
Jonas H.: Das Prinzip Verantwortung. Ex Libris, Zürich 1987, S. 63-65 und S. 391. Ebenso ders.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 21 f.
Vgl. von Woldeck R.: Warnung vor der Wahrscheinlichkeit. In: Kursbuch 85. GAU — Die Havarie der Expertenkultur. Berlin 1986, S.66.
Vgl. von Weizsäcker Ch.: Die Chance der Unvollkommenheit. In: Müller R.: Systeme als Programm. Köln 1989, S. 38-41.
Von Weizsäcker C.F.: Bewußtseinswandel. Op. cit. S. 25 f.
Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 6.
Ebenda S. 7. Siehe dazu auch die alttestamentarische Lehrerzählung vom Propheten Jona, dessen Endzeitwarnungen die Menschen von Ninive zur Umkehr bewegten, was die Verschonung vor dem göttlichen Zorn und somit die Rettung zur Folge hatte.
Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 22-25 u. S. 26-28.
Ebenda S. 25.
Siehe dazu auch Fromm E.: Haben oder Sein. In: Gesamtausgabe, Bd. 2, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1980, S. 269–414.
Vgl. die Ausführungen über den «demonstrativen Müßiggang» und den «demonstrativen Konsum» (der Wert des Konsums als Zeuge des Reichtums: Was kostspielig ist, gilt als edel und ehrenvoll!), die Veblen schon 1899 in seiner Satire «Theorie der feinen Leute» (dtv, München 1971) machte. Das Phänomen ist also keine Nachkriegsangelegenheit.
Jonas H.: Auf der Schwelle der Zukunft. Op. cit. S. 24 f.
Ebenda S. 32.
Vgl. von Weizsäcker Gh.: Vom Umgang mit der Gefahr. Zitiert in: von Weizsäcker E.U. und Ch.: Fehlerfreundlichkeit als Evolutionsprinzip und Kriterium der Technikbewertung. Universitas, Vol. 41, 1986, 5.791-799.
Siehe Beck U.: Risikogesellschaft — Auf dem Weg in eine andere Moderne. Suhrkamp, Frankfurt 1986, besonders Kapitel VII.
Ebenda S. 274 f.
Kishon E.: Nicht so laut vor Jericho, dtv, München 1975, S. 33-34.
Lay R.: Kommunikation für Manager. 2. Aufl. Econ, Düsseldorf/Wien 1990, S. 11.
Ebenda S. 21.
Ebenda S. 30-33.
Lay hebt besonders «geringe Fehlertoleranz», «überstarker Antrieb» und «erhebliche Dominanz der narzißtischen Bedürfnisse und Emotionen» als Eigenschaften hervor, die die Kommunikationsfähigkeit begrenzen, und fordert als «Fähigkeiten der Führen-den»: Teamfähigkeit, Passungsfähigkeit, die Fähigkeit, mit eigenen und fremden Ängsten sinnvoll umzugehen, die Fähigkeit zur Toleranz und zur passiven Aktivität.
Siehe dazu Lay R.: Kommunikation für Manager. Op. cit. S. 130 f.
Definiert von Habermas: « Wahrhaftig sind die Äußerungen eines Sprechers, wenn er weder sich noch andere täuscht.» In: Habermas J./ Luhmann N.: Theorie der Gesellschaft und Sozialtechnologie. Suhrkamp, Frankfurt 1971, S. 131.
Ebenda, besonders S. 137 f.
Vgl. auch Gittinger J.P./ Leslie J./ Holsington C: Food Policy-Integrating Supply, Distribution and Consumption. Johns Hopkins University Press/World Bank, Baltimore 1987
Siehe Sasson A.: Biotechnologies to Match the Needs of Developing Countries. Achievements, Prospects and Implications, und die dort angegebene Literatur. Wird erscheinen in: Sasson A.: Biotechnology in Developing Countries: Present and Future. UNESCO, Paris 1991.
Siehe hierzu GTZ (Hrsg.): Potentiale und Grenzen biotechnologischer Verfahren der Saat-und Pflanzenproduktion in der techni-schen Zusammenarbeit. Feld afing 1989, S. 282-286.
Worldwatch Institute: Zur Lage der Welt 1990/91. Frankfurt 1990, S.130 f.
Siehe Walgate R.: Biotechnology and the Third World. Op. cit. S.146 f.
Vgl. Rawls J.: Eine Theorie der Gerechtigkeit. Suhrkamp, Frankfurt 1979.
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Leisinger, K.M. (1991). Vorläufige Schlußfolgerungen. In: Gentechnik für die Dritte Welt?. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5607-2_5
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