Zusammenfassung
Die heute benutzte Bezeichnung Papier leitet sich bekanntlich von dem im alten Aegypten erfundenen und später im ganzen Mittelmeerraum sehr stark verbreiteten Beschreibstoff Papyrus ab. Wie der Name andeutet, wurde dieses Material aus der Papyruspflanze — einem schilfähnlichen Gewächs — durch spezielle Verarbeitungstechniken hergestellt. Dieser historische Beschreibstoff wird vielfach als Vorläufer unseres heutigen Papiers angesehen, was zwar für die Ausgangsmaterialien und die Eigenschaften, aber nicht für die Herstellung zutrifft. Bei Papyrus handelt es sich um kreuzweise übereinandergelegte mit Stärkekleister verklebte Pflanzenstengel. Die eigentliche Erfindung des Papiers stammt dagegen aus China, wo Ts’ai Lun um 105 n.Chr. aus Rinde, Pflanzenfasern und auch aus alten Lumpen und Fischernetzen das erste brauchbare Material herstellte. Seit dieser Zeit wurde in China dieses Papier allgemein verwendet. Der Bau der Seidenstrasse ermöglichte dann die Ausbreitung nach Westen, zunächst nach Turkestan und später in die arabischen Länder. Die Papierherstellung und ebenso auch die Seidengewinnung waren streng gehütete Geheimnisse, die erst nach der Schlacht von Samarkand (751 n.Chr.) durch gefangengenommene Chinesen den Arabern verraten wurden. In Europa selbst wurde die Technik der Papierherstellung sicher erst nach der Zeit der Kreuzzüge angewendet, d.h. im 12. und 13. Jahrhundert.
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Literaturverzeichnis
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Wiedemann, H.G. (1979). Ostasiatische Papiere, Eine Thermoanalytische Betrachtung. In: Marti, E., Oswald, H.R., Wiedemann, H.G. (eds) Angewandte chemische Thermodynamik und Thermoanalytik. Experientia Supplementum, vol 37. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5545-7_31
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