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Part of the book series: Basler Beiträge zur Philosophie und ihrer Geschichte ((BBPG,volume 8))

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Zusammenfassung

Als Binswanger einmal Freud gegenüber gesprächsweise erwähnte, daß gewisse an Neurose erkrankte Menschen „gerade den letzten, entscheidenden Schritt psychoanalytischer Einsicht... nicht mehr tun können“ und somit „allen bisherigen Anstrengungen und technischen Fortschritten zum Trotz in ihrem Elend... verharren“, hierauf aber auch die Möglichkeit erwog, „daß solches Scheitern unserer Kranken doch nur zu verstehen sei aus etwas, das man ganz allgemein nicht anders bezeichnen könne als einen ‚Mangel an Geistigkeit‘“, als ein „Unvermögen“ zu „‚geistiger Kommunikation ‘mit dem Arzt“, „von der aus sich ihnen der Blick auf die bestimmte ‚unbewußte Triebregung ‘öffnen und die Selbstüberwindung, auch noch den letzten entscheidenden Schritt zu tun, ermöglichen lassen müßte“, soll Freud darauf geantwortet haben: „Ja, Geist ist alles.“ Binswanger gesteht: „Ich traute meinen Ohren kaum, als ich...“ diese „Antwort vernahm..., wenn ich auch anzunehmen geneigt war, daß unter Geist hier doch noch so etwas wie Intelligenz verstanden wurde.“ Dann aber soll Freud bemerkt haben: „Die Menschheit hat ja gewußt, daß sie Geist hat; ich mußte ihr zeigen, daß es auch Triebe gibt.“1

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Anmerkungen

  1. L. Binswanger, Freud und die Verfassung der klinischen Psychiatrie. In: Ausgewählte Vorträge und Aufsätze, Bd. II, Bern 1955, S. 81 (teilw. vom Verf. hervorgeh.). — Freud erblickt in seinem Lebenswerk offenbar erst einen „Anfang“, denn er soll der erwähnten Äußerung die Bemerkung hinzugefügt haben: „Aber die Menschen sind immer unzufrieden, sie können nicht warten, wollen immer etwas Ganzes und Fertiges; irgendwo fängt man aber doch an und schreitet nur langsam vorwärts“ (S. 81 f.).

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  2. S. Freud, Gesammelte Werke, London 1940, photomechanischer Nachdruck, Frankfurt/M. 1973, Bd. XV, S. 76.

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  3. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XVII, S. 79.

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  4. L. Binswanger, a.a.O., S. 83.

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  5. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XIV, S. 289 (vom Verf. hervorgehoben). — Die Psychoanalyse, heißt es an dieser Stelle, sei „Psychologie schlechtweg, gewiß nicht das Ganze der Psychologie, sondern ihr Unterbau, vielleicht überhaupt ihr Fundament“.

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  6. H. Kunz, Über den Sinn und die Grenzen des psychologischen Erkennens, Stuttgart 1957, S. 133.

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  7. H. Kunz, a.a.O., S. 134.

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  8. Ebd.

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  9. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XIII, S. 223. — Bezüglich der „Grundpfeiler der psychoanalytischen Theorie“ bemerkt Freud: „Die Annahme unbewußter seelischer Vorgänge, die Anerkennung der Lehre vom Widerstand und von der Verdrängung, die Einschätzung der Sexualität und des Ödipus-Komplexes sind die Hauptinhalte der Psychoanalyse und die Grundlagen ihrer Theorie, und wer sie nicht alle gutzuheißen vermag, sollte sich nicht zu den Psychoanalytikern zählen.“

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  10. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XVII, S. 119 f.

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  11. H. Kunz, a.a.O., S. 135.

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  15. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XIII, S. 223.

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  16. H. Kunz, Die Erweiterung des Menschenbildes in der Psychoanalyse Sigmund Freuds. In: Neue Anthropologie (Hg. H.G. Gadamer), Bd.6, Stuttgart 1974, S. 73.

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  17. P. Kline, Fact and Fantasy in Freudian Theory, London 1972, S. 116 (vom Verf. hervorgehoben). — Kline steckt sich offenbar das Ziel, die Psychoanalyse als „echte Wissenschaft“ (im Sinne nämlich des empirisch-analytischen Wissenschaftsbegriffes) auszuweisen; er referiert über etwa 700 „experimentelle“ Überprüfungen psychoanalytischer Annahmen; darunter befinden sich rund 14 Arbeiten, deren Ziel es ist, die Freudsche Annahme eines Ödipus-bzw. Kastrationskomplexes zu „überprüfen“ (S. 95-116).

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  18. H. Kunz, Die Psychoanalyse als Symptom einer Wandlung im Selbstverständnis des Menschen. In: Zbl. f. Psychotherapie, 4, 1931, S. 410. — Die „psychoanalytische Anthropologie“ (z.B.) darf „als das vorontologisch-metaphysische Fundament der konkreten, empirischen Deutungen“ angesehen werden, dazu gehört (beispielsweise) die „ausschließliche und restlose Triebinterpretation des menschlichen Tuns und Verhaltens“.

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  19. L. Binswanger, Daseinsanalytik und Psychiatrie, a.a.O., S. 295.

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  20. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XIV, S. 289.

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  21. H. Kunz, Die Psychoanalyse als Symptom einer Wandlung..., S. 282.

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  22. H. Kunz, a.a.O., S. 286.

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  23. L. Binswanger, Erfahren, Verstehen, Deuten in der Psychoanalyse, a.a.O., S. 68.

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  24. L. Binswanger, a.a.O., S. 73 f.

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  25. Ebd., S. 75 ff.

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  26. L. Binswanger, Der Mensch in der Psychiatrie, Pfullingen 1957, S. 50 f.

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  27. S. Freud, Ges. Werke, Bd. XIII, S. 44.

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  28. L. Binswanger, Der Mensch..., a.a.O., S. 52.

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  29. Ebd., S. 53 f.

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  30. Vgl. Anm. 21.

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  31. Vgl. Anm. 23 (Hervorhebung vom Verf. aufgehoben).

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© 1983 Springer Basel AG

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Urbanitsch, O. (1983). Einleitung. In: Wissenschaftstheoretische und philosophisch-anthropologische Aspekte der Freudschen Psychoanalyse. Basler Beiträge zur Philosophie und ihrer Geschichte, vol 8. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5443-6_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5443-6_1

  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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