Zusammenfassung
Voraussetzung folgender Betrachtungen zum Thema „Lüge“ sei das Axiom: gegeben sei die (objektive oder subjektive) Wahrheit. Die Lüge ist ein Zeichen; sie ist ein Zeichen vom Wissen und Wollen des Lügenden, ein Zeichen, das einen Interpretanten gezielt beeinflussen, positiv oder negativ manipulieren soll, wobei der kommunizierte Zeichenkomplex nicht absolut mit dem Wissen des Expedienten übereinstimmt. Diese Definition bedeutet, daß die Lüge ein sprachliches Mittel ist, das eine Kommunikation zwischen einem Sender und einem Empfänger herstellt, sie enthält kodiert eine Nachricht, die zu dekodieren ist, sie erhält in der Interpretation eine Bedeutung. Lüge bezieht sich auf eine Realität, von der der Lügende glaubt, daß sie wahr ist. Lüge hat zu diesem „realen Objekt“ einen speziell hergestellten Bezug. Würde dieser Bezug so sein, daß die Bedeutung des Gesagten mit der (vom Expedienten geglaubten) Tatsache völlig übereinstimmt, so könnte man kaum von Lüge sprechen.
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Zellmer, S.O. (1985). Logisch-Pragmatische Strukturen der Lüge. In: Cesana, A., Rubitschon, O. (eds) Philosophische Tradition im Dialog mit der Gegenwart. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5423-8_25
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5423-8_25
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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Online ISBN: 978-3-0348-5423-8
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