Zusammenfassung
Die Beschreibung der Arbeitsmarktlage Behinderter kann sich nicht nur auf das Ausmaß von Beschäftigung und offener Arbeitslosigkeit beschränken, denn Arbeitsmarktpolitik für Behinderte soll nicht nur die Beschäftigung bereits arbeitender oder arbeitsuchender Behinderter fördern, sondern auch bisher von der Arbeitswelt abseits stehende Behinderte an das Erwerbsleben heranführen, wenn sie dies wünschen. Dazu sind Informationen über das Potential des Arbeitsangebots erforderlich, die für den Personenkreis der Behinderten aufgrund der unzureichenden Datenbasis nur begrenzt zur Verfügung stehen, was nicht zuletzt wiederum mit dem Problem einer eindeutigen Zielgruppendefinition zusammenhängt. Bevor einige statistische Daten über Behinderte in der Wohnbevölkerung und über ihre Beschäftigungssituation und Arbeitslosigkeit vorgestellt werden, soll deshalb zunächst ein kurzer Überblick über verschiedene Definitionen der Zielgruppe gegeben werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Referenzen
So zum Beispiel im Sozialgesetzbuch, im Rehabilitationsangleichungs-gesetz und im Arbeitsförderungsgesetz.
In der Konkretisierung heißt dies, der Betroffene kann nicht länger als 2 Stunden täglich arbeiten bzw. kein Einkommen erzielen, das über einem Achtel der dynamisierten Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung liegt (dies entspricht 1985 DM 675).
Die Zahlen für 1983 wurden vom Statistischen Bundesamt VII D zur Verfügung gestellt.
Z. B. weil sie eine Erwerbsunfähigkeitsrente beziehen und die gesonderte Bescheinigung des Mde-Grades für die Inanspruchnahme bestimmter Vergünstigungsrechte nicht erforderlich ist. Eine größere Zahl von Behinderten hat auch noch einen zeitlich unbefristet gültigen Schwerbeschädigtenausweis nach altem Recht.
Schwerbehinderte konnten seit dem 1.1.1979 allerdings bereits mit 61 Jahren Altersrente beziehen; seit Anfang 1980 liegt die Altersgrenze für Schwerbehinderte sogar bei 60 Jahren. Ende 1983 waren 42 % der Schwerbehinderten (2,3 Mio.) im Alter von 15 bis unter 60 Jahren.
20 % hatten kein eigenes Einkommen bzw. keine Angaben dazu gemacht (WiSta 1979: 227).
Behinderte, für die die Hauptquelle des Lebensunterhalts die Erwerbstätigkeit darstellte, hatten zu 47 % ein monatliches Nettoeinkommen von 1.400 DM und mehr, der entsprechende Anteil bei den Erwerbstätigen insgesamt lag bei 36 %. Weniger als 1.000 DM im Monat hatten von der entsprechenden Behindertengruppe 21 %, von den Erwerbstätigen insgesamt 33 %. Auch wenn man berücksichtigt, daß unter den behinderten Erwerbstätigen mehr Männer vertreten sind, die im allgemeinen höhere Einkommen beziehen als Frauen, verändert sich dieses Ergebnis nicht grundlegend: Die entsprechenden Anteilswerte der männlichen Erwerbstätigen insgesamt lagen mit 49 % bzw. 16 % nur unwesentlich besser als die für die Behinderten (WiSta 3/1977: 149).
Eine Auszählung der registrierten schwerbehinderten Arbeitslosen im September 1981 zeigte, daß 11,5 % den Schwerbehindertenstatus erst während der Arbeitslosigkeit erworben hatten (Angaben der Bundesanstalt für Arbeit).
Vgl. Fußnote zu Tabelle 5.
Rights and permissions
Copyright information
© 1985 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Semlinger, K., Schmid, G. (1985). Stand und Entwicklung der Beschäftigungssituation Behinderter. In: Arbeitsmarktpolitik für Behinderte. Policy Forschung, vol 2. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5422-1_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5422-1_1
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-1730-0
Online ISBN: 978-3-0348-5422-1
eBook Packages: Springer Book Archive