Zusammenfassung
Die Holzchemie ist eine weitverzweigte Wissenschaft, die sich teilweise noch mit der Konstitutionsaufklärung und den biochemischen Aspekten der Holzsubstanzen befasst, zum hauptsächlichen Teil aber sich dem Studium der Gewinnung und Veredlung der verschiedenen Holzbestandteile zugewendet hat. Die chemische Verarbeitung des Holzes wird später in einer Übersicht darzustellen sein (Holzkunde3); in diesen Erörterungen über die Chemie der Holzsubstanzen sollen einige Grundlinien herausgezeichnet und dabei besonders die biologischen Gesichtspunkte anvisiert werden. Die phylogenetische Entwicklung im Pflanzenreich ist nicht nur an morphologischen und physiologischen Merkmalen zu erkennen, ihr kann auch im Grundsätzlichen der chemischen Konstitution der Pflanzenstoffe nachgespürt werden. In der Ontogenie der verholzten Zellwände werden die Zellulose und die Zellulosebegleiter als Gerüstsubstanzen in die Matrix eingelegt, die aus den Grundsubstanzen (Hemizellulosen und Pektine) besteht. Die anschliessende Lignifizierung ist der wichtigste Inkrustationsprozess; später werden noch andere Inkrusten wie Kernholzsubstanzen oder Mineralstoffe in die Zellwand eingelagert, und schliesslich können Harze, Fette oder Wachsstoffe als Adkrusten angelagert werden. Das biogenetische Grundgesetz, nach dem die Ontogenese eine Zeitraffung der Phylogenese darstellt, ist nicht der einzige Ansatz, um innerhalb der phylogenetischen Entwicklung die biochemische Reihe (A. Frey-Wyssling 1959) Grundsubstanzen, Gerüstsubstanzen, Inkrusten und Adkrusten aufzustellen. Aus chemischen Untersuchungen von niederen, einzelligen Algen weiss man, dass diese Zellmembranen aus Grundsubstanzen aufgebaut sind; in höheren Algen findet man die Zellulose als gerüstbildende Substanz, und Lignin inkrustiert die Zellwände vom Zeitpunkt des Landlebens an.
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Bosshard, H.H. (1984). Zur Chemie des Holzes. In: Holzkunde. Lehrbücher und Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften Reihe der Experimentellen Biologie, vol 19. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5376-7_3
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