Zusammenfassung
Zwischen den beiden heute getrennten Disziplinen der klassischen Philologie und der Alten Geschichte läßt sich im 19. Jahrhundert nur schwer eine Grenze ziehen. Durch die Gemeinsamkeit der Quellen und durch die Parallelität der Arbeit, der Erschließung antiker Texte, waren beide Wissenschaften eng miteinander verbunden und personell oft identisch. Die starke Abhängigkeit von der Philologie bedeutete für die Altertumswissenschaft eine nicht geringe Gefahr und war der Ausbildung einer selbständigen, über die Textarbeit hinausgehenden und deren Ergebnisse verwertenden Geschichtsschreibung eher hinderlich. Auf der anderen Seite gab ihr die Philologie die notwendige wissenschaftliche Grundlage.
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Anmerkungen
VI, 51.
Ebd.
I, 451.
VI, 52.
VI, 425.
Ebd.
Vgl. III, 1031.
Benedetto Croce: Bachofen und die unphilologische Historiographie, in: Philosophischer Anzeiger, 3. Jg., Bonn 1928/29, S. 1-14; Zitat: S. 6.
Ernst Howald: Wider Johann Jakob Bachofen, in: Wissen und Leben, 17. Jg., Zürich 1924, S. 757-68; Zitat: S. 768.
Ebd., S. 762.
X, 186 (an L. Ross, 17.1.1859).
II, 23.
VI, 52.
II, 23.
I, 451.
Ebd.
Vgl. II, 23.
I, 455.
Vgl. VI, 425 f. Die hiervon Bachofen dargelegte Problematik ist die des „hermeneutischen Zirkels“, welcher die zirkuläre Erkenntnissituation des wissenschaftlichen Arbeitens bezeichnet. Diese besteht darin, daß ein Wissen des Ganzen für die Erkenntnis des Einzelnen notwendig ist, andererseits aber das Ganze aus der Kenntnis des Einzelnen seine Rechtfertigung gewinnt. Den hermeneutischen Zirkel sucht Bachofen dadurch zu „durchbrechen“, daß er die gegebene und kritiklos akzeptierte Überlieferung zum Ausgangspunkt seiner Geschichtsforschung macht.
II, 25.
I, 465.
Ebd.
I, 454.
I, 465.
Vgl. I, 427.
II, 23.
Vgl. dazu Bachofens Darstellung dieser drei Stufen im „Lykischen Volk“, S. 86: „Meine Untersuchung ist bei dem ihr gesteckten Ziele angelangt. Was haben wir durch sie gewonnen? Ist es die Sammlung und Erläuterung der Einzelnachrichten, worin der Schwerpunkt des Ganzen liegt? Aber, so willkommen diese auch sein mag, der Werth einer historischen Forschung darf nie nach dem Fleiße bemessen werden, der auf die Beibringung des Materials und die Beleuchtung abgerissener Notizen verwendet wird. Ist es also der Nachweis des innern Zusammenhangs so vieler in ihrer Isolirung räthselhafter Erscheinungen und Probleme...? Ich lege auch diesem Theile der Untersuchung nicht das Hauptgewicht bei. Zwar gilt mir die Erkenntniß der innern Wechselbeziehung einer Mehrzahl von Thatsachen und die Anknüpfung derselben an einen gemeinsamen geistigen Mittel-punkt höher als alle durch äußerliche Merkmale geleitete... Kritik. Aber das Wichtigste auf geschichtlichem Gebiete bleibt doch immer die Fähigkeit, das Ergebniß der Einzelforschung für die Erkenntniß des großen Ganzen der menschlichen Entwicklung nutzbar zu machen, und aus der besondern Erscheinung einer bestimmten Volksindividualität das Allgemeine und Gesetzmäßige in dem Bildungsgange unsers Geschlechts zu ermitteln.“
IV, 9, im Original: haftenden.
I, 460.
I, 465.
VI, 424.
Ebd.
VI, 426.
VI, 425 f.
VI, 426.
I, 464.
VI, 426.
X, 367 (an W. Henzen, Ende März 1866).
F. W. J. v. Schelling: Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums; Werke, hrsg. v. M. Schröter, Bd. 3, unveränd. Nachdruck, München 1958, S.229 ff. Es finden sich bei Bachofen zahlreiche Anklänge an den Geist und teilweise auch an den Wortlaut dieser Vorlesungen, besonders der zehnten „Über das Studium der Historie und der Jurisprudenz“. Bachofens Gegenüberstellung von göttlichidealem und göttlich-realem Offenbarungsgebiet (vgl. I. Teil, Kap. 1/4) ist hier folgendermaßen vorgegeben: „Die Geschichte ist insofern die höhere Potenz der Natur, als sie im Idealen ausdrückt, was diese im Realen...“ (328). Ebenso begegnet hier die für Bachofen so typische Verbindung von Empirismus und einer idealistischen Geschichtsauffassung: „... die wahre Historie beruht auf einer Synthesis des Gegebenen und Wirklichen mit dem Idealen, aber nicht durch Philosophie, da diese die Wirklichkeit vielmehr aufhebt und ganz ideal ist, Historie aber ganz in jener und doch zugleich ideal seyn soll“ (331). Dann der hypostasierte Geschichtsbegriff: „Dennoch ist selbst unter dem Heiligsten nichts, das heiliger wäre als die Geschichte, dieser große Spiegel des Weltgeistes, dieses ewige Gedicht des göttlichen Verstandes...“ (ebd.). Im Vergleich dazu heißt es bei Bachofen: „Es giebt unter dem Erhabenen nichts Erhabeneres, unter dem Unantastbaren nichts so Unantastbares als die Geschichte, diese höchste Offenbarung des ewigen Geistes...“ (VI, 432).
I, 461f.
VI, 20.
Autobiographie, 322.
VI, 429 (im Original: leidenschaftslosen).
Gr. Reise, 158.
VI, 52.
X, 114 (an Meyer-Ochsner, 16.1.1851).
VI, 428.
VI, 429.
X, 199 (5.7.1859).
VI, 426.
Lyk. Volk, 4.
Gr. Reise, 158.
II, 287.
I, 461.
I, 451.
I, 452.
Vgl. Carl Heinz Ratschow: Methodik der Religionswissenschaft, S. 353, in: Enzyklopädie der geisteswissenschaftlichen Arbeitsmethoden, hrsg. v. M. Thiel, 9. Lieferung, München 1973.
Gr. Reise, 137.
Autobiographie, 338.
Gr. Reise, 136.
Autobiographie, 338.
Gr. Reise, 158.
I, 452.
X, 115 (an Meyer-Ochsner, 16.1.1851).
X, 296 (an Meyer-Ochsner, 5.12.1863).
Ebd.
VI, 451 (aus dem Reisenotizbuch).
Gr. Reise, 104.
Gr. Reise, 97.
Gr. Reise, 121.
Bachofens Reisetagebücher bestehen in weiten Teilen aus Landschaftsschilderungen. Erinnert sei hier auch an die umfangreichen topographischen Abschnitte in der „Geschichte der Römer“.
Reise in Südetrurien, S. 32, aus dem Nachlaß, Arch. Nr. 87.
Ebd., S. 81.
VI, 439.
X, 503 (29.10.1880).
Zur Methode des Vergleichs vgl.
Erich Rothacker: Logik und Systematik der Geisteswissenschaften, 2. Aufl., München 1965, S. 91ff. — Theodor Schieder: Geschichte als Wissenschaft, 2. Aufl., München 1968, S. 195ff. — Wittram, a.a.O., S. 46ff.
Logik und Systematik der Geisteswissenschaften, S. 100.
Wilhelm Dilthey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ges. Schriften, Bd. 7, Leipzig/Berlin 1927, S. 99. — Vgl. auch Rothacker: Logik und Systematik der Geisteswissenschaften, S. 92 und Schieder, a.a.O., S. 206.
VI, 8.
II, 24.
IV, 424.
Lyk. Volk, V.
X, 420 (18.2.1869).
VI, 10.
VI, 16.
Lyk. Volk, VI.
Ebd., S. 57.
Ebd., S. VI.
Vgl. Schieder, a.a.O., S. 218.
VI, 434.
Lyk. Volk, 86.
Howald: Wider Johann Jakob Bachofen, S. 762.
II, 12.
Vgl. VI, 427.
II, 23.
X, 502(29.10.1880).
VI, 53.
VI, 52, 53.
Rothacker: Logik und Systematik der Geisteswissenschaften, S. 88. — Es sei in diesem Zusammenhang an die aus einer ähnlichen Vorstellungswelt stammende „morphologische“ Geschichtsbetrachtung Oswald Spenglers erinnert.
VI, 52.
VI, 53.
VI, 53 f.
VI, 53.
VI, 54.
VI, 409.
VI, 439.
VI,428f.
Autobiographie, S. 339.
X, 480 (14.5.1878).
VI, 53.
VI, 439.
VI, 54.
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Cesana, A. (1983). Bachofens Methode der Geschichtsforschung. In: Johann Jakob Bachofens Geschichtsdeutung. Basler Beiträge zur Philosophie und Ihrer Geschichte, vol 9. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5370-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5370-5_6
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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