Zusammenfassung
In Bachofens Rückwendung zur geschichtlichen Welt, in seinem Glauben an ein göttliches Wirken in der Geschichte, in seiner Ehrfurcht vor dem geschichtlich Gewordenen, vor Herkommen und Tradition, in seiner Ablehnung des aufklärerischen Rationalismus kommen die typischen Elemente einer konservativen, aus der Vergangenheit lebenden Grundstimmung zum Vorschein. In entschiedener Opposition zum vernunftbestimmten Aufklärungsgeist, wie er aus der Kritik an Vergangenheit, Überlieferung und Dogma hervorgegangen ist, sieht Bachofen gerade in dieser Dreiheit von Geschichte, Tradition und Bibelglaube ein unhintergehbares Gegebenes, das ihm zur persönlichen wie zur wissenschaftlichen Orientierung dient und es ihm unmöglich macht, sich mit seiner Zeit zu identifizieren. Hierin liegt auch der Grund für die wachsende Entfremdung gegenüber seiner Zeit, die ihm als eine Epoche der Wende und des Abfalls von den geschichtlichen Grundlagen erscheint.
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Anmerkungen
Vgl. Max Burckhardt: Johann Jakob Bachofen und die Politik, Basel 1942.
Vgl. I. Kapitel, Anm. 13.
X, 265 (15.1.1863).
X, 252, 253, 262 (an H. Meyer-Ochsner, 24.1. und 13.12.1862). Vgl. dazu: „Der Kern des Buches liegt in der Durchführung der neusten Zeitideen, der Apotheose des bodenlosen Radikalismus neupreußischer Lichtfreunde an einem antiken Stoff... Der innere Zusammenhang aller von M. befolgten Irrlichter wird wohl manchen überraschen. Man darf gegen solche Tendenzen nicht schweigen... Ich meines Theils kann nicht unterlassen, hier zu kämpfen, und wenn die ganze Welt voll Teufeln wäre. Den wissenschaftlichen Standpunkt wollen wir ganz unberührt lassen. Das Buch hat keinen...“ (S. 262f.).
II, 26.
I, 28.
Ebd.
Ebd.
I, 29.
Vgl. Max Burckhardt im Nachwort, I, 479 ff.
I, 30. — So lautet der Titel der ersten Betrachtung; aber auch die Betrachtungen II bis VI und X behandeln hauptsächlich diese Thematik.
Vgl. I, 32 ff.
Vgl. I, 30.
I, 35. — Sein eigenes Richteramt hat Bachofen ganz in diesem Sinne aufgefaßt. In der Autobiographie, S. 329, schreibt er: „Auch das Richteramt ist von Gott, und der es übt, übt ein Recht höhern Ursprungs. Das Amt habe ich von Gott, nur die Berufung dazu stammt mir vom Volke.“
I, 31.
I, 34.
I, 38.
I, 52; in der X. Betrachtung „Über den Aberglauben“. Die Betrachtung beginnt mit den Worten: „Unter allen Dingen, welche zur Erhaltung und Festigkeit des römischen Staatswesens, seiner strengen Zucht und Sitte mächtig mitwirkten, steht der sogenannte Aberglaube obenan. In keinem Punkte ist Rom größer als in diesem.“
I, 54.
I, 35.
Ebd.
I, 36.
I, 46.
I, 45.
I, 41.
I, 45 (im Original: „höchstes Gesetz“).
I, 44f.
I, 45.
Vgl. den Titel der IX. Betrachtung: „Über die sogenannte philosophische Betrachtungsweise der Staatsverhältnisse“, I, 47.
I, 48.
I, 27.
I, 48.
I, 47.
I, 60. — So lautet der Titel der XII. Betrachtung.
I, 60.
I, 55.
I, 59. — Vgl. dazu den Titel der XL Betrachtung: „Über die Wohltätigkeit edler Geschlechter in einem republikanischen Gemeinwesen“, I, 54.
I, 60f.
I, 59.
I, 62.
Ebd.
I, 61 f.
I, 62.
Ebd.
I, 38.
Thomas Geizer: Die Bachofen-Briefe — Betrachtungen zu Vision und Werk, Wirklichkeit und Leben J. J. Bachofens anhand von Band X der „Gesammelten Werke“, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Bd. 19, Zürich 1969, S. 787.
Edmund Burkes „Reflections on the revolution in France“ werden von Bachofen in der Antrittsrede zitiert (I, 10), ebenso Friedrich Julius Stahls „Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Auffassung“ (I, 8 und 14). Über die Verbindung zu Carl Ludwig von Haller und über das aus der Bibliothek Bachofens stammende Exemplar der „Restauration der Staatswissenschaft“ s. A. Simonius im Nachwort, I, 475 f. Über das konservative Denken in Deutschland im 19. Jahrhundert orientiert aus-führlich: Martin Greiffenhagen: Das Dilemma des Konservatismus in Deutschland, München 1971.
X, 98 (an W. Henzen, 21.5.1850).
X, 427 (an Meyer-Ochsner, 25.5.1869).
I, 412.
X, 433 (an Meyer-Ochsner, Okt. 1869).
X, 422 (an Meyer-Ochsner, 4.4.1869).
X, 261 (an Meyer-Ochsner, 13.10.1862).
X, 513f. (an J.M. Hornung, 7.6.1881).
X, 406 (an Meyer-Ochsner, Mai 1868).
I, 73.
X, 322 (an Meyer-Ochsner, 29.8.1864).
X, 98 (an W. Henzen, 21.5.1850).
I, 75.
I, 435.
I, 431.
X, 439 (an Meyer-Ochsner, 17.2.1870).
I, 435.
I, 430.
X, 94 (an W. Henzen, 3.3.1850).
I, 435.
Vgl. I, 73.
I, 428.
I, 432f.
I, 429.
Ebd.
I, 431.
I, 429.
Ebd.
I, 430.
I, 431.
I, 433.
I, 431.
I, 437, im Original: ewigen Provisorium.
Ebd.
I, 438.
Ebd.
Ebd.
Autobiographie, S. 328.
X, 214 (an Meyer-Ochsner, 26.9.1860).
X, 427 (an Meyer-Ochsner, 25.5.1869).
Vgl. I, 67 mit Anm. 12 (S. 488) und X, 67, 399, 427.
Cicero, de rep. 2, 39.
I, 66.
I, 68.
Autobiographie, S. 329.
I, 419.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Autobiographie, S. 329.
Ebd.
I, 68f.
Autobiographie, S. 329.
I, 431.
I, 74.
X, 98 (an W. Henzen, 21.5.1850).
X, 216 (an Meyer-Ochsner, 26.10.1860).
X, 321f. (an Meyer-Ochsner, 29.8.1864).
I, 434. — Über die Demokratie soll sich Bachofen gegenüber einem Bekannten folgendermaßen geäußert haben: „Die Demokratie führt immer durch die Macht der Umstände die Tyrannei herbei; mein Ideal ist die Republik, die nicht von vielen, aber von den besten Bürgern regiert wird.“ Dieser Satz Bachofens hat sich erhalten in einem von N. Rusanow in russischer Sprache verfaßten Artikel über Bachofen (in: RußkayaMysl, Paris 1889). Auf diese Quelle stützt sich C.v. Kelles-Krauz in seinem Bachofen-Aufsatz (in: Die Neue Zeit, 20. Jg.; Stuttgart 1902, S. 517ff.). S. auch: Materialien zu Bachofens „Das Mutterrecht“, hrsg. von Hans-Jürgen Heinrichs, Frankfurt a. M. 1975, S. 83.
X, 94 (an W. Henzen, 3.3.1850).
X, 448 (an Meyer-Ochsner, 15.9.1870).
X, 427 (an Meyer-Ochsner, 25.5.1869).
X,94(an W. Henzen, 3.3.1850).
X, 416 (an Meyer-Ochsner, 27.12.1868).
X, 427 (an Meyer-Ochsner, 25.5.1869).
Autobiographie, S. 330.
X, 428 (an Meyer-Ochsner, 25.5.1869).
X, 432 (an Meyer-Ochsner, Okt. 1869).
X,447 (an Meyer-Ochsner, 15.9.1870).
X,448 (an Meyer-Ochsner, 15.9.1870).
II,380.
X, 513 (an J.M. Hornung, 7.6.1881).
X, 449 (an Meyer-Ochsner, 15.9.1870).
X, 513 (an J.M. Hornung, 7.6.1881).
Vgl. X, 514.
III, 925.
Vgl. ebd.
VIII, 515.
II, 129, im Original: reinen Ausdruck.
II, 36.
Vgl. Meuli in III, 1108.
II, 24.
II, 47.
II, 48.
Bachofen verweist auf Jules Michelet: La femme, Paris 1860, p. 240 ff. und auf Emile de Girardin: La liberté dans le mariage par l’égalité des enfants devant la mère, Paris 1854, p. 7 ff. Vgl. III, 927, Anm. 2.
III, 927.
II, 45.
IV, 227.
II, 377.
Die Hervorhebung der „Brüderlichkeit“ zur Kennzeichnung der Gesellschaftszustände des ursprünglichen Mutterrechts erscheint doch als ein gewisser terminologischer Mißgriff. Vgl. etwa die folgende Stelle aus dem „Mutterrecht“ (II, 21): „Aus dem gebärenden Muttertum stammt die allgemeine Brüderlichkeit aller Menschen, deren Bewußtsein und Anerkennung mit der Ausbildung der Paternität untergeht.“
II, 379.
IV, 239.
IV, 238.
II, 47. Die folgenden Zitate S. 46f.
Vgl. IV, 238.
II, 46 f.
Vgl. II, 47 und 372 sowie IV, 238.
II, 47.
II, 373.
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Cesana, A. (1983). Orientierung an der Geschichte und Kritik an der Gegenwart. In: Johann Jakob Bachofens Geschichtsdeutung. Basler Beiträge zur Philosophie und Ihrer Geschichte, vol 9. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5370-5_3
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