Zusammenfassung
Eine Minderheit von Menschen fühlt sich sexuell zu Personen des gleichen Geschlechts hingezogen. Zwei wesentliche Unterschiede ergeben sich bei dieser Art der Sexualität: erstens ist die Fortpflanzung von vornherein ausgeschlossen, zweitens wird diese Form der Sexualität gesellschaftlich nur sehr zögernd akzeptiert. Während die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität in den letzten Jahrzehnten zuzunehmen schien, hat sich durch die Ausbreitung des Aids-Virus gerade in dieser Gruppe eine gegensätzliche Entwicklung angebahnt. Als Risikogruppe sind Homosexuelle erneut stigmatisiert. Warum die Aids-Infektionen sich bevorzugt in dieser Gruppe (neben Drogenabhängigen) ausgebreitet haben, ist unklar und kann auch hier nicht geklärt werden. Sicher ist wohl, daß die Möglichkeit einer potentiell tödlichen Aids-Infektion das Verhalten der Homosexuellen wesentlich geändert hat. Sexualität ohne Bindungen hat in dieser Gruppe abgenommen, Aids-Tests werden heute vor sexuellen Beziehungen häufiger verlangt. Der behandelnde Arzt hat heute als Außenstehender den Eindruck, daß diese tödliche Bedrohung wie ein Damoklesschwert über dieser, sozial ohnehin stigmatisierten Gruppe schwebt. Der Umfang dieses Buches erlaubt es nicht, auf die Ursachen der sozialen Ä chtung der Homosexualität einzugehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Vanscheidt, E., Vanscheidt, W. (1989). Homosexualität. In: Männliche Sexualität. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5269-2_37
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5269-2_37
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-2337-0
Online ISBN: 978-3-0348-5269-2
eBook Packages: Springer Book Archive