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Lebendiges Licht am toten Punkt

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Biotechnologie
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Zusammenfassung

Professor Dubois, der jene Flaschen baute, erklärt ihr Leuchten als »bakterielle Lumineszenz«. Seit 1880 setzt er sich mit der seltsamen Erscheinung wissenschaftlich auseinander. Seine »Bakterienlampen« enthalten eine Nährlösung mit einer Kultur von Leuchtbakterien. Durch Schütteln gelangt Sauerstoff an die Zellen, und es läuft ein mikrobieller Stoffwechselvorgang ab. Ein Leuchtstoff, genannt Luziferin (luzifer, a. d. Lat.; Lichtbringer) reagiert unter Wirkung des Enzyms Luziferase. Die dabei freigesetzte Energie wird nicht wie üblich als Wärme abgegeben, sondern als sichtbares Licht in grünen, weißen und blauen Farben. Die warmen Anteile des Spektrums fehlen, weshalb man auch von kaltem Licht spricht.

1900: In Paris wird die Weltausstellung eröffnet. Geschäftsleute und Schaulustige kommen in Scharen. Was es aber auch nicht alles zu sehen gibt! Da hinten steht ja schon der Palast der Optik. In seinem Kellergeschoß soll etwas besonders Interessantes auf den Besucher warten. Fragen wir doch den Journalisten, der eben das Gebäude verläßt: »Im Souterrain des Palastes der Optik befindet sich ein weiter Raum, dessen ganze Beleuchtung von langen Tischen auszugehen scheint. Da sind größere und kleinere Gläser aufgestellt, die mit flüssigem Licht gefüllt sind. Die Gefäße sind verkäuflich, und der Besucher kann da einen halben Liter beziehen, wie etwa ein gleiches Maß Öl oder Petroleum. Es reicht wenigstens für einige Tage. Wenn diese Art der Beleuchtung auch nicht das Gas oder den elektrischen Glühkörper zu ersetzen vermag, so verbreitet sie doch einen phantastischen grünlich-blauen Schimmer, der für Träumereien in der Dämmerstunde wie geschaffen ist. Betrachten wir eines der Gefäße näher. Auf seiner Fläche liegt ein leuchtender Glanz, der nach dem Boden zu abnimmt und gänzlich erlischt. Man hebt das Glas empor und schüttelt es. Der Schimmer nimmt zu, blaß glänzende Wolkenschleier wogen auf und nieder. Immer heller leuchten sie auf, bis die ganze Flüssigkeit wie eine einzige durchsichtige Lichtmasse erscheint. «

(Malkowsky, G., S. 76)

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Soyez, K. (1990). Lebendiges Licht am toten Punkt. In: Biotechnologie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5237-1_3

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