Zusammenfassung
«Die Annahme, daß bei jedem Menschen täglich 100’000 bis 300’000 Hirnzellen zugrunde gehen, ist Quatsch! Zwar schrumpft das Hirn jenseits des fünfundsechzigsten Lebensjahres bis zum achtzigsten Lebensjahr um maximal acht bis zehn Prozent. Doch beruht dieser Vorgang auf einer Abnahme des Zellvolumens und nicht auf einem Zellverlust.» Auf diese deutliche Weise mokiert sich der Anatom Herbert Haug von der Universität Lübeck [8] über die hartnäckig kolportierte Meldung vom Nervenzelltod. Er untersuchte 150 Gehirne von Menschen, die im Alter zwischen 20 und 111 Jahren verstorben waren und vermaß darin eine halbe Million Nervenzellen aufs Genaueste [7]. Damit wurde ein weit verbreiteter Irrtum der Hirnforschung endlich ausgeräumt. Denn der «Weltrekordhalter im Altern», der 119jährige Japaner Izumi Shigechiyo [6], hätte ganze dreizehn Milliarden Nervenzellen verloren. Mit einem solch gigantischen Defekt wären die Tage dieses Greises bestimmt nicht mehr lebenswert gewesen! Und auch in der Schweiz leben rund zweihundert 100jährige und Ältere [6].
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Literaturverzeichnis
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Hunziker, E., Mazzola, G. (1990). Alzheimer: Die Tragödie der senilen Demenz. In: Ansichten eines Hirns. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5233-3_11
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