Kurzfassung
Anhand einiger Beispiele wird aufgezeigt, wie Systemtechniken bei Entwurf von Verkehrsmitteln und -anlagen (Raumfahrt, Flugzeugbau, Fahrzeugentwicklung, Bedienungsanlagen) bei Steuerung und Lenkung des Betriebsauflaufs (Kapazitätsoptimierung, Optimierung von Fahrzeugumläufen, Verkehrslenkung) sowie bei der Planung von Verkehrseinrichtungen (Entwicklung von Alternativlösungen und deren Bewertung) angewendet worden sind oder angewendet werden können.
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Anmerkungen
Im Gegensatz zur NASA hat die sowjetische Raumfahrtbehörde außer propogandistischen Erklärungen wenig über ihr Programm und die Voraussetzungen zu dessen unbestrittenem Erfolg berichtet.
Ein gescheitertes Bildungsexperiment ist zwar durchweg nicht ‘tödlich’ im physiologischen Sinn. Es kann aber dazu führen, daß die Betroffenen (Lehrende wie vor allem Lernende) zeitlebens ‘gesellschaftlich gestorben’ sind.
Diese Aussage steht im Widerspruch zu den recht provokativen Ausführungen von Wohl und Martin, wie sie in Abschnitt 1 auszugsweise zitiert sind.
Ein anderes Beispiel für einen derartigen Schrumpfungsprozeß: Als der Gedanke auftauchte, den öffentlichen Personenverkehr durch neuartige Transportsysteme attraktiver zu gestalten, gab es innerhalb weniger Jahre mehrere hundert zum Teil phantastisch anmutende Vorschläge. Mittlerweile hat sich die Zahl der evtl. aussichtsreichen Entwürfe auf etwa 90 verringert. Von diesen stammt übrigens ein beträchtlicher Anteil von deutschen Firmen.
Wenn abwechselnd von ‘Verkehrsmitteln’, ‘Transportsystemen’ usw. gesprochen wird, so zeigt dies eine gewisse Verwirrung auf dem Gebiet der Begriffsbestimmungen. Weigelt (1972) bezeichnet als ‘Transportsysteme’ alle nicht auf einen abgegrenzten Raum bezogenen technischen Möglichkeiten zur Raumüberwindung (zum Beispiel das Transportsystem ‘Eisenbahn’). Ein ‘Verkehrssystem’ ist dagegen die in einem bestimmten Gebiet vorhandene Gesamtheit aller Transporteinrichtungen einschließlich ihrer Organisationen (so besteht das Verkehrssystem der Bundesrepublik Deutschland zum Beispiel aus den Strecken, Anlagen und Dienststellen der Deutschen Bundesbahn und Einrichtungen der Deutschen Lufthansa, aus dem Straßennetz und dessen Benutzern, aus den Schiffahrtswegen und Reedereien, aus den Bundes-, Länder-und Kommunalbehörden, die mit dem Verkehrsgeschehen befaßt sind, usw.).
Das Konzept automatisch — also fahrerlos — betriebener Busse ist schon recht alt. Aus ihm entstand der Gedanke, besondere Straßenzüge auch für einen automatisierten Privatverkehr auszurüsten. Inzwischen hat sich das Schwergewicht der Untersuchungen wieder auf den öffentlichen Straßenverkehr zurückverlagert. Hinsichtlich der Realisierungsmöglichkeiten ist anzumerken, daß zum Beispiel auf Versuchsstrecken automatisch gesteuerte Fahrzeuge schon seit geraumer Zeit zum Beispiel für Dauertests von Reifenkonstruktionen verwendet werden.
‘Traffic engineering, variously defined und practiced, has as it’s mission or objective the application of scientific principles, tools, methods, techniques, and findings to provide for the safe, rapid, comfortable, convenient, and economic movement of people und goods. However, in the actual practice of traffic engineering one cannot help but feel, if not witness, a sense of failure on our part to translate these lofty principles into a working and useful set of guidelines. Instead, it would appear that we have fallen heir to a seemingly more pagmatic but not so ‘perfect’ attitude which deems it wiser to do something than to do nothing, which voices soncern on abandoning any existing transport facilities, and which consistently concludes that we must eliminate traffic congestion and highway accidents, regardless of all else. This is not to say that none of these guidelines represent ‘optimal’ or even proper concepts or solutions, but rather that they are not necessarily correct. For example, mere traffic congestion is neither a necessary nor a sufficient condition to justify additional expenditures; and most statements about traffic conditions are not only vague and imprecise, but are also not meaningful in determining what ‘good’ or ‘better’ solutions are, or how to solve the problem. These remarks are intended to remind engineers, planners and designers that more transportation is not necessarily better transportation, that systems of higher performance are not necessarily better than systems of lower performance. Further, they are to remind the planner, the engineer, or the designer that the task is not to find a problem for a solution but rather to find a solution for the problem. The task is to define the best system for a community, given its goals and objectives, and its value judgements’.
Zu Welche Gründe sind dafür maßgebend, daß Systemtechniken bei Entwurf und Bau von Verkehrsmitteln zunehmend an Bedeutung gewinnen? Versuchen Sie, andere Beispiele aus dem vorgenannten Arbeitsbereich für die Anwendung von Systemtechniken zu finden.
Zu Wie müßte man Ihrer Meinung nach vorgehen, um ein System zur Verkehrslenkung zu entwickeln? überlegen Sie sich die Ihrer Meinung nach erforderlichen Größen, die bei der Entwicklung eines Systems zur Steuerung des Verkehrsablaufs in Straßennetzen zu berücksichtigen sind. Welche anderen Anwendungsbereiche des ‘Travelling-Salesman’-Algorithmus können Sie sich vorstellen? Wie könnte Ihrer Meinung nach ein Steuerungsprogramm für Rufbusse aussehen?.
Zu Wie könnten Ihrer Meinung nach Planende und Betroffene in ein Bewertungsprogramm von Alternativlösungen einbezogen werden? Warum ist es notwendig, die ADV mehr als bisher für solche Bewertungsverfahren nutzbar zu machen und vor allem jederzeit abrufbereite Datenspeicher einzurichten?.
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Baron, P. (1977). Systemtechniken im Verkehrswesen: Anwendungsbeispiele. In: Brunn, E., Fehl, G. (eds) Systemtheorie und Systemtechnik in der Raumplanung. Interdisziplinäre Systemforschung / Interdisciplinary Systems Research, vol 21. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5158-9_18
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