Zusammenfassung
Es ist das Schicksal von vielen Dingen, eine kürzere oder längere Blütezeit zu haben und dann wieder zu verschwinden. Gassenhauer, Schachprobleme, bei denen Weiß am Zug ist und man in sechs Zügen ein Matt erreichen soll, Sechstagerennen, sechsteilige Fugen oder Hula-Hoop-Reifen — alles ist vergangen, alles Schnee von gestern, obwohl es große Zeiten gegeben hat. In diesem Kapitel möchte ich eine niedere Kunstform beschreiben, das Paragramm, die dasselbe Schicksal erlitten hat. Es hat seine Ursprünge in der Gematrie und blühte nur eine derart kurze Zeit, nämlich weniger als zweihundert Jahre lang, auf einem derart begrenzten Raum, nämlich meines Wissens nach nur in Deutschland, daß es nicht nur vollständig in Vergessenheit geriet, sondern selbst während seiner Blüte nicht weit verbreitet war. Obwohl es eine kleine und bescheidene Form ist, bietet das Paragramm ein weiteres Beispiel für die vermeintliche Macht der Zahlen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Tatlow, Ruth: Bach and the Riddle of the Number Alphabet, Cambridge, Cambridge University Press 1991.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Dudley, U. (1999). Paragramme. In: Die Macht der Zahl. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5086-5_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5086-5_14
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-5087-2
Online ISBN: 978-3-0348-5086-5
eBook Packages: Springer Book Archive