Zusammenfassung
Klapperschlangen rufen stets heftige Reaktionen hervor, die von Abscheu und Furcht bis zu Staunen und Bewunderung reichen. In den Logbüchern der spanischen Eroberer des 17. Jahrhunderts werden sie cascabeles (Glöckchen) genannt; sie waren die heiligen Boten der Hopi-Zeremonien und die «horned rattlers» der Cowboygeschichten. Das Motto «Tritt nicht auf mich!» und die Waldklapperschlange (Crotalus horridus) auf der Kriegsflagge im amerikanischen Freiheitskrieg symbolisierten Unabhängigkeit und die Bereitschaft, das eigene Heim gegen jede Bedrohung zu verteidigen. Heute werden diese faszinierenden, oft wunderschönen Geschöpfe weithin als Übeltäter angesehen und mit Methoden verfolgt, die bei «liebenswerteren» Tieren längst verpönt sind. Kein anderes nordamerikanisches Wirbeltier flößt allgemein eine Furcht ein, die angesichts der wirklichen Gefahr für die Bevölkerung so völlig übertrieben ist, und kein anderes Tier wird, was seine Verdienste angeht, derart unterschätzt. Gleichzeitig sind mehr als die Hälfte aller Grubenotternarten und rund ein Drittel aller Klapperschlangenarten gegenwärtig von der Ausrottung bedroht. Die prekäre Situation dieser Tiere geht primär auf Habitatzerstörung und Verfolgung durch den Menschen zurück. Ihr Überleben hängt letztlich davon ab, ob wir unsere Haltung gegenüber Schlangen verändern — und das ist eine Frage der Erziehung.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Greene, H.W. (1999). Schlangen und Andere Lebewesen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In: Schlangen. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5073-5_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5073-5_17
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-5074-2
Online ISBN: 978-3-0348-5073-5
eBook Packages: Springer Book Archive