Zusammenfassung
Wenig intensiv genutzte Wiesen werden meist zweimal jährlich geschnitten und mässig mit Mist oder Gülle gedüngt. Wie die Magerwiesen ist auch dieser Wiesentyp durch traditionelle Bewirtschaftung entstanden. Da ursprünglich eher ein Mangel an Naturdünger (Mist und Gülle) bestand, wurden vor allem die besten Böden in Tallagen gedüngt. Wenig intensiv genutzte Wiesen sind im Vergleich zu Magerwiesen üppiger und werfen mehr Ertrag ab. Obschon ihre Artenvielfalt etwas geringer ist, zeichnen sie sich immer noch durch ihren Blumenreichtum aus. Die wichtigsten Typen dieser Wiesen sind (1) nährstoffreiche Feucht- und Nasswiesen (Calthion), (2) Glatthafer- oder Fromentalwiesen (Arrhenatherion) in Tallagen und (3) Goldhaferwiesen (Polygono-Trisetion) in Gebirgslagen ab etwa 800 m ü.M., Entsprechend dem Feuchtegrad, den Bodenverhältnissen und der Nutzungsintensität werden noch viele Untertypen unterschieden (Ellenberg, 1996). Dieser früher weit verbreitete Wiesentyp ist in den letzten Jahrzehnten durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die damit verbundene Zunahme von ertragsoptimierten Kunstwiesen selten geworden (siehe Farbtafel 4; Seite VIII).
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Erhardt, A., Korner, P. (1997). Wenig intensiv genutzte Wiesen. In: Ökologischer Ausgleich und Biodiversität. Themenhefte Schwerpunktprogramm Umwelt. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5059-9_6
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