Zusammenfassung
Die Waldweide ist eine der ursprünglichsten landwirtschaftlichen Nutzungsformen (Ellenberg, 1996). Durch Verbiss des Viehs, durch Schlagen oder Abbrennen von Bäumen und Holzraubbau entstand über eine lange Zeitperiode die offene Feldflur. Bis ins letzte Jahrhundert wurden Haustiere in den Wald getrieben, wo sie Unterwuchs, Laub, junge Triebe und Früchte wie Eicheln oder Bucheckern frassen. Entsprechend der Beweidungsintensität hatten die Flächen mehr Wald- oder Wiesencharakter. Diese Nutzung führte aber vielerorts zu starken Degradationserscheinungen, so dass sie durch Waldschutzgesetze verboten wurde. Andererseits entstanden durch Auflichtungen neue Lebensraumbedingungen im Wald, deren mosaikartige Verteilung eine hohe Artenvielfalt ermöglicht (Drescher, 1989; Briemle et al., 1993; Steiger, 1995). Je nach geographischer Region und Standort werden verschiedene Typen von Waldweiden unterschieden (Gallandat et al. 1995; Ellenberg, 1996). Unter dem Druck erhöhter Rentabilität ist die für die Vielfalt mesophiler Pflanzen- und Tierarten wichtige Waldweide massiv zurückgegangen (siehe Farbtafel 3; Seite VIII).
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Literaturverzeichnis
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Erhardt, A., Korner, P. (1997). Waldweiden (Wytweiden, Selven). In: Ökologischer Ausgleich und Biodiversität. Themenhefte Schwerpunktprogramm Umwelt. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5059-9_5
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